Kette
Allgemein
Es gibt verschiedene Arten von Ketten. An Rädern mit Nabenschaltungen sind Ketten mit Hülsen üblich im Format 1/2 × 1/8". Bei Kettenschaltungen haben sich hülsenlose Ketten durchgesetzt. Der Abstand von Pinmitte zu Pinmitte beträgt 12.7mm.
Regina hatte erstmals eine Bolzenlose Kette hergestellt, diese war zwar leichter, hatte jedoch schlechte Verschleisseigenschaften. Nicht zu verwechseln mit Hollow Pin, Ketten bei denen der Stift hohlgebohrt ist, wie es zur Zeit bei der Dura Ace oder Record Kette der Fall ist.
Diverse Verformungen der Aussenlasche, wie 1987 erstmals von Rohloff eingeführt verbessern das Schaltverhalten. Hier wurden die Aussenlaschen zu "Ohren" nach innen verformt und verbesserten die seitliche Beweglichkeit. Bei heutigen Ketten werden die Aussenlaschen in der Mitte auf Bolzenbreite aufgebogen, damit die Kette von den Ritzeln besser erfasst wird. Zusätzliche Anfasungen im inneren der Lasche, optimieren das einlaufen auf ein anderes Ritzel.
Reissende Ketten
Es kann passieren das eine Kette an der Aussenlasche einreisst, bis es dazu kommt, daß die Kette an dieser Stelle komplett aufgibt. Laut Berichten kann dies zu abgerissenen Schaltwerken und/oder Schaltaugen kommen aber auch beim Umwerfer können z.B. Anlötfassungen schnell ausgerissen werden. Besonders häufig scheint dies bei den Shimano CN-5/6/7700 Serien zu passieren. Shimano hat ziemlich schnell die CN-5/6/7701 Serie nachgelegt. Erkennbar sind die neuen Ketten daran, daß die Aussenlasche keine Einfräsung mehr, in der Mitte besitzen.
Schaltprobleme durch defekte oder unpassende Kette
Ist ein Kettenglied zu starr (Beispielsweise durch Vernietung), kann es sein das die Kette am Ritzel springt. Vor allem am kleinsten Ritzel, weil der Umschlingsungswinkel am engsten ist. Ebenso wenn ein Glied verbogen ist, kann dies zu Schaltproblemen führen. Ist die Kette zu breit, kann es zu ungewolltem schalten oder rattern kommen.
Sonderfall Shimano 12fach MTB Kette
Nicht nur das Hyperglide+ Feature benötigt eine spezielle Kette. Shimano hat mit Dynamic Chain Engagement+ ein spezielles Zahnprofil bei den Kettenblättern geschaffen, welche aufgrund der schmaleren Kettenblättern eine spezielle angepasste Kette benötigen. Unter Verwendung einer 12fach Shimano MTB Kette gibt es Probleme mit normalen Narrow-wide Kettenblättern, weil diese am Zahnprofil zu dick sind und die Kette daran hängen bleibt oder gar nicht erst draufpasst (z.B. Shimano 11fach Kettenblatt). Am meisten fällt dies beim Shimano Kettenschloss auf (innen 3.55mm, aussen 5.3mm), weswegen einige einen Eagle Link montieren (vermutlich 3.7mm, 5.3mm). Jedoch sei dies laut Wolftooth keine gute Lösung, weil die meisten N/W Kettenblätter keine Fasen bzw. Aussparungen für die speziell geformten Laschen der Shimano Kette haben. Bei den Aussenlaschen hat die Shimano 12fach Kette ein Innemaß von 3.8mm während andere Ketten auf ca. 4.1mm kommen. Ein SRAM 11fach Stahlkettenblatt kommt auf 3.5mm, während Race Face Stahl auf 3.6mm kommt. Viele N/W Kettenblätter haben bis zu 3.7mm. Laut Absolute Black verwendet Shimano bei 12fach 3.2mm am Kettenblatt. Siehe auch: bikerumor.
Teure oder billige Kette
Teure Ketten unterscheiden sich zu billigeren Ketten meist nur dadurch, daß die teuren Modelle eine hochwertigere vernickelte Oberfläche haben, welche weniger rostet und eine minimal bessere Gleiteigenschaften hat. In der Praxis dürfte der Unterschied nicht spürbar sein. In der Mittelklasse sind dann oft nur die Aussenlaschen vernickelt, während die Innenlaschen verzinkt sind. Edelstahlketten halten etwas länger, sind aber erheblich teurer. Rohloff schreibt das ihre Edelstahlbolzen und Rollen mit einer Chromcarbidschicht umgeben sind. Diese Technik findet man patentgeschützt von der Fa. Iwis, welche eine 10-20µm starke Schicht auf die Bolzen aufbringen. Die SRAM XX1 Kette ist an den Pins hartverchromt und hat dadurch eine lange Lebensdauer, als Eagle sogar nochmals wesentlich höher. Generell sind 12fach Ketten etwas haltbarer geworden, aufgrund der hochwertigeren Materialien. Gerade bei der Kette lohnt es sich in ein etwas hochwertigeres Modell zu investieren, da die Laufleistung höher ist.
Laufrichtungsgebundene Ketten
Die neuesten Shimano Ketten ab 10fach z.B. CN 7900, CN-6700, HG94, haben eine Laufrichtung. Hier ist die Kette so zu montieren, dass die Schrift nach aussen zeigt. Dies ist nötig, weil die Aussenlaschen dort anders geformt sind. Die 10fach Ketten der Dynasys MTB Gruppe sollen angeblich nicht kompatibel mit anderen Teilen sein und robuster als Rennradketten. Es gab hier allerdings keine Probleme. Nur bei den Shimano CN5701/CN6701/CN7900 10fach Rennrad Ketten kam es zu lauten Geräuschen auf MTB Kassetten, wobei diese laufrichtungsgebundenen Ketten allgemein lauter sein sollen. Offiziell sind die laufrichtungsgebundenen Shimano Rennradketten nur 2fach Antriebe freigegeben. Evtl. weil auf dem kleinen Kettenblatt sonst die Last zu hoch wird.
Kettenbreite
Generell gilt, schmalere Ketten sind schaltfreudiger aber verschleissen auch schneller. Unter anderem lassen sich 8fach Ritzel auch mit 10fach Kette fahren. Die Kette sollte aber nicht breiter als erforderlich sein, sonst kommt es meist zu Schaltproblemen. 10fach Schaltwerke sind oft dünner als ihre älteren Kollegen, so das sich keine breiteren Ketten wie 8fach verwenden lassen. Bei sehr schmalen Ketten wie Shimano 10fach mit 5.9mm kann es auch begünstigt werden, dass die Kette zwischen die Kettenblätter fällt wenn die Schaltung nicht 100% korrekt eingestellt ist. Oder bei Fremdteilen wie 9/10fach FSA Kurbel mit 9/10fach T.A. Kettenblatt kann dies ebenso begünstigt werden. Die FSA Kurbeln sind hier besonders oft negativ aufgefallen. Bei SRAM 11fach soll zwar die Aussenbreite verringert worden sein, im Gegensatz zu 10fach. Allerdings wurde hier die Innenbreite beibehalten.
Messung der Kettenbreite (Quelle: mywheelsandmore.com)
Bei der Innenweite der Kette gibt es z.B. 3/32" (2.38mm) und 1/8" (3.175mm). Die Aussenweite wird an den Bolzen gemessen.
Quelle: http://www.sutherlandsbicycle.com/Chapter5.pdf | ||
Schalttyp und Innenbreite | Übliche Pinbreite | Pinbreite nach Modell |
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1/2" x 1/8" bis 1/2" x 3/16" Heavy-duty 1fach | 10.4-13mm | 13mm (KMC 910,Z415H) |
1/2" x 1/8" BMX & Nabenschaltung weit | 8.6-9.4mm | 9.4mm (KMC K710, S10) - 8.6mm (KMC Z410) |
1/2" x 3/32" BMX & Nabenschaltung eng & 5/6fach | 7.8mm | 7.8mm (KMC Z610HX, Z30) |
1/2" x 3/32" 6/7fach | 7.3mm | 6.9mm (SRAM PC10) - 7.3mm (KMC Z50) |
1/2" x 3/32" 6/7/8fach | 7.1-7.3mm | 6.8mm (SRAM PC38) - 7.1mm (Rohloff SLT99 8speed, Shimano IG90,IG70,IG51,IG31,KMC X-8-93, X-8-99, Z51,Z72,Z82,Z92, SRAM PC68,PC58,PC48) - 7.2mm (Connex 8X1,808,804,800) - 7.3mm (Shimano HG70,HG50,HG90,HG91,CN7401,UG50,UG51) |
1/2" x 11/128" 9fach | 6.6-6.8mm | 6.15mm (SRAM PC89R Hollow) - 6.35mm (SRAM PC99 Hollow) - 6.52mm (Shimano HG93,HG73,HG53,CN7701) - 6.6-6.68mm (KMC X-9-73, X9-9-93, Z9AM PC951,PC991) - 6.8mm (Campa Record-9, Rohloff SLT99 9speed, SRAM PC99,PC89,PC49,PC59,PC69) - 6.85mm (Taya) - 6.9mm (SRAM PC99,PC89R,PC69,PC59,PC49) |
1/2" x 11/128" 10fach | 5.9-6.2 | 5.83-5.89mm (Shimano 105 CN5600,CN7800,XT) - 5.88mm (FSA,KMC X10 neu,Campa Narrow exakt 5.90mm) - 5.93-6.02mm (Connex 10) - 6.1mm (Campa Record-10 alt) - 6.2mm (KMC X10 alt, Connex Campa 1011, 1008) |
1/2" x 11/128"11fach | 5.5mm | 5.5mm (Campa 2009 Chorus, Record) - 5.65mm SRAM PC-1130 |
1/2" x 11/128"12fach | 5.25mm | 5.25mm SRAM XX1 |
Kettenlänge
Ich empfehle, die Kette so lang wie möglich aber so kurz wie nötig zu lassen. Man hat dadurch einfach mehr Reserven falls man einmal größere Ritzel oder Kettenblätter einsetzen will. Eine Ausnahme wäre hier beim MTB, längere Ketten neigen hier mehr zum Schlagen auf der Kettenstrebe oder man hat mehr Probleme mit springenden Gängen.
Wenn man vorne klein, hinten klein schaltet sollte die Kette noch gut gespannt sein. All zu lang sollte die Kette aber auch nicht sein, sonst kann es vor allem bei 10fach Ketten passieren, daß die Kette genau zwischen die Kettenblätter fällt, weil die Kettenspannung zu gering ist. Zu kurz darf sie auf keinen Fall sein sonst wird das Schaltwerk überspannt wenn großes Ritzel und Kettenblatt aufgelegt sind. Hierbei kann auch das Schaltauge abreissen. Vorsicht bei vollgefederten Rahmen, beim einfedern wird bei so gut wie allen Rahmen mehr Kettenlänge benötigt. Auch wenn der Drehpunkt direkt neben dem Innenlager ist. Je nach Konstruktion kann man hier noch einmal gut 2-4 Kettenglieder addieren, vor allem bei viel Federweg. Eine Besonderheit können auch 1fach Antriebe mit sehr großen Ritzeln sein. Bei bestimmten Schaltwerken kann es passieren, dass der Schaltkäfig am benachbarten Ritzel hängen bleibt. Vornehmlich bei zu langer Kettenlänge und weit eingedrehter B-Schraube.
Anleitung zum wechseln.
Richtlinien von den Herstellern bezüglichen Kettenlänge
Jeder Hersteller hat eine andere Empfehlung der Kettenlänge, diese wird entweder berechnet oder mit auflegen der Kette bestimmt, jedoch werden dabei niemals vollgefederte Rahmen berücksichtigt, so das diese Methoden nur eine grobe Richtlinie darstellen.
Wenn die Kette vorne und hinten auf dem kleinsten Kettenblatt bzw. Ritzel ist, sollte laut Campa der Abstand zwischen dem oberen Ende der Kette unten und dem oberen Ende der unteren Kettenrolle etwa 8-15mm sein. Näheres dazu im PDF von Campa.
Rohloff hat hier sogar eine Formel: Kettenlänge = (0.157 x a) + (0.5 x Z1) + (0.5 x Z2) + 2
a = Kettenstrebenlänge
in mm (Mitte Tretlagerachse bis Mitte Hinterradachse)
Z1 = Zähnezahl größtes
Blatt
Z2 = Zähnezahl größtes Ritzel
Das Ergebnis immer so aufrunden, daß das Ergebnis eine gerade Zahl ergibt. Dies entspricht ungefähr der Methode, die Kette um großes Ritzel und Kettenblatt ohne Schaltwerk zu legen und dann 2 Kettenglieder hinzu zu addieren, was SRAM angibt bei der Kettenlänge. Sheldon Brown empfiehlte dies sogar ohne die 2 extra Glieder, was ich persönlich nicht machen würde. Die Kette ist dann wirklich extrem kurz.
Eine veraltete Methode, wie es Shimano angibt, ist es die Kette vorn aufs große Blatt und hinten aufs kleine Ritzel zu legen, der Schaltkäfig sollte hierbei senkrecht stehen. Da die Ritzel und Kettenblatt Kapazitäten heute weitaus höher gespreizt sein können wie früher, halte ich dies für ungeeignet. Im Manual werden bereits erste Ausnahmen für 11-28 Kassetten gemacht, anstatt diese Regel über Bord zu werfen. Schon viel besser ist dagegen die Richtlinie von Shimano, die Kette auf großes Kettenblatt bzw. Ritzel zu legen und dann 2 Kettenglieder hinzu addieren wie SRAM.
SRAM und Shimano gibt vor die Kette so kurz wie möglich zu halten, nach der Methode Big / Big +2. Dazu die Kette auf das größte Kettenblatt und größtes Ritzel geben, dabei die Kette aber nicht durch die Schaltrollen vom Schaltwerk führen. Die Kette an beiden Enden stramm ziehen und dann ein Innen- und Aussenglied dazuzählen. Dabei aufpassen das man auch die richtigen Enden am Schluss hat.
Hülsenlose Kette (Lagerkragenkette)
Oben Kette mit Hülsen, unten Hülsenlos
Bereits 1978 gab es von Sedis aus Frankreich hülsenlose Ketten, was von anderen Herstellern lange Zeit nicht genutzt wurde. Sedis wurde meines Wissens nach 1980 von Fichtel & Sachs aufgekauft und als Sedis-Sachs verkauft. Sachs wiederrum wurde 1997 von SRAM aufgekauft und mittlerweile haben alle Hersteller das Prinzip der hülsenlosen Kette kopiert, weil es die beste Schmierung und weniger Reibung bietet. Neben dem besseren Schmierfluss, ist eine bessere seitliche Beweglichkeit und geringere Herstellungskosten gegeben. Ausserdem konnte die Kette schmaler gemacht werden, was das Schaltverhalten ebenso verbesserte.
Bei einer Kette sollten folgende Stellen geschmiert sein: Der Nietstift, die Bolzen innen und am wenigsten wichtig: Zwischen Aussen und Innenlasche.
Die hülsenlosen Ketten haben gegenüber Ketten mit Hülsen den Vorteil, daß das öl durch den Schlitz der beiden Innenlaschen, wesentlich besser an den Nietstift, bis hin zu den Aussen- und Innenlaschen gelangt.
Bei einer Hülsenlosen Kette reicht es den Bolzen in der Mitte zu ölen, daß öl drückt es nach ein paar Kettenumdrehungen automatisch an die richtige Stelle.
Schema einer hülsenlosen Kette (Quelle: mywheelsandmore.com)
Bei Ketten mit Hülsen, musste man umständlich das öl zwischen Aussen- und Innenlasche auftragen, weil das öl nicht über den Bolzen über die Hülse zum Nietstift gelangen konnte. Man musste dabei hoffen, daß das öl bis zum Nietstift reichte. Zusätzlich musste man die Kette an der Mitte an den Bolzen schmieren, damit selbige innen geschmiert werden.
Kettenlinie
Diese Gänge sollte man meiden, weil die Kette dabei zu stark schräg läuft und zu starkem Verschleiß führt:
Abb. von Shimano.com
Kette ölen und reinigen
Die originale Kettenschmierung vom Hersteller wurde von Sheldon Brown als "superior" bezeichnet. Damals waren Shimano Ketten noch mit Fett versehen, heute ist es jedoch Öl. Fett hält zwar lange in der Kette, sofern es überhaupt in die Glieder gelangt. Zieht jedoch auch sehr viel Schmutz. Es gibt auf den Literpreis gerechnet, sehr teure Mittel die u.a. mit Einsparungen der Leistung beworben werden. Viel wichtiger ist meiner Meinung nach der Verschleiss der Kette, welcher teure Folgenkosten hat. Dünnes Öl hat den Vorteil das es leichter in die Glieder gelangt, es wäscht sich aber auch wieder schneller heraus. Wer viel bei Nässe unterwegs ist, sollte darauf achten das bei dem Öl "wet" oder "all conditions" angegeben ist. Diese ziehen allerdings im Gegensatz zu Trockenschmierstoffen viel Schmutz an. Bei letztgenannten muss man allerdings häufiger nachschmieren und diese sind nur für trockene Verhältnisse zu empfehlen. Sehr aufwendig ist der Einsatz von Wachs, dazu muss man die Kette komplett entfetten und das Wachs in einem Kochtopf erwärmen.
Die Kette zwischen den Gliedern an den Bolzen der Ketteninnenseite sparsam einölen, während man rückwärts kurbelt. Zu häufiges ölen zieht den Dreck an, vor allem wenn man die Kette danach nicht abwischt. Man muss dazu nicht jedes Glied einzeln einölen, daß wäre auch zuviel Öl und bei hülsenlosen Ketten gelangt das Öl automatisch an die richtige Stelle. Nun mehrere Male rückwärts weiterkurbeln um das öl zu verteilen. Am Schluss die Kette durch einen Lappen ziehen um überschüssiges öl abzuwischen. Alle 100km kann man die Kette durch einen Lappen ziehen um das überschüssige öl abzuwischen damit nicht noch mehr Dreck auf die Kette gelangt, welches auf dem öl optimal haftet. Das öl ist wichtig an den nicht sichtbaren Teilen der Kette und nicht aussen. Wer Probleme mit Rost hat, sollte vernickelte oder Edelstahlketten benutzen. Von Zeit zu Zeit sollte man auch die Schaltrollen reinigen, auf dem Kunststoff bleibt der Dreck besonders gut haften.
Kettenlängung
10fach Ketten weisen höheren Verschleiß auf und müssen häufig schon nach 1000-4000km gewechselt werden. Die Kette nicht zu lange verwenden da sonst die Ritzel in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Faustregel sind, die Kette darf sich am vorderen Kettenblatt maximal 5mm abbheben lassen.
An der Kette verschleissen hauptsächlich die Rollen und Bolzen, durch die ständige Reibung. Rohloff hat bei der S-L-T 99 die Kragen der Aussenlasche etwas anders geformt, um den Verschleiss zu vermindern. Rohloff hat zu 9fach Zeiten die Ketten für Campagnolo hergestellt (C9 Record). In wie weit Campagnolo bei den 10fach Ketten diese Technik übernommen hat, ist mir nicht bekannt aber natürlich ist diese Patentgeschützt.
Zur Ermittlung der Längung eignet sich auch ein Messschieber welchen man auf ca. 120mm stellt. Dabei aufpassen das der Fühler nicht zwischen Rolle und Lasche rutscht. Eine neue Kette hat ca. 119.5mm (Campa 119.4mm, SRAM 119.6-119.75mm, Shimano 119.7mm und sogar teilweise bis 119.85mm bei 12fach) und kann bei Stahlritzeln bis max. 120.5mm verwendet werden. Meine Verschleisslehre gibt 120.3mm bei Aluritzel und 120.6mm bei Stahlritzel vor. Wenn man kleine Kettenblätter aus Alu hat oder teure Narrow Wide Kettenblätter, würde ich die Kette auch nicht länger als 120.3mm fahren, was bei vielen Ketten etwa 0.5% Gesamtlängung entspricht. Spätestens ab 121mm sind Kettenblätter und Ritzel in Gefahr, erfahrungsgemäß kann man dann aber schon Ritzel ersetzen weil sie nicht mehr sauber schalten.
Die Empfehlung von Campa mit dem Maß 132.6mm führt bei mir zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen, da eine Connex Kette schon 132.4mm im Neuzustand aufweist. Es wird berichtet, daß Campa Ketten sogar Untermaß haben (ca. 132.0mm), welches die knappe Grenze von 132.6mm erklären könnte. Es soll durch das Untermaß eher zu problemen mit gebrauchten Ritzeln gekommen sein, als mit anderen neuen Ketten. Deswegen würde ich Campa Ketten nicht bei Kassetten verwenden, die schon längere Zeit gelaufen sind. Tatsächlich misst eine neue Campakette 119.4mm. Dagegen hat eine neue Shimano sogar schon 119.7-119.85mm je nach Modell. Im unteren Bild ist auch ersichtlich das die Campa Kette bei ca 3000km so lang ist wie andere neuen Ketten und die Kurve um einiges steiler verläuft als bei der Rohloff Kette, die fast ebenso lange hält.
Wippermann gibt bei seinen Ketten 107.4mm an, gemessen an den Innenlaschen der Kette. Eine neue Kette hat etwa 107.0mm. Bereits nach 300km messe ich ein Maß von 107.2-3mm und 119.9mm bei einer Wippermann 10s8. Nach 1400km 107.3-4mm und 120.0mm. Nach 2000km 107.3-4mm und 120.2-4mm.
Beim messen, wenn möglich immer an der dem Antrieb zugewandten Seite messen, dort wo auch die Ritzel und Kettenblätter laufen.
Da dies mit einem Messschieber aufgrund von Platzproblemen nicht ganz einfach zu messen ist, kann man auch die Aussenseite nehmen. Die Abweichungen sollten nur sehr gering sein.
Das Messen an Innen- und Aussenlasche ist eigentlich nicht ganz korrekt, da man den Verschleiss der Rollen mit einbezieht, welcher für den Verschleiss nicht relevant ist. Trotzdem bekommt man durch die obige Messung brauchbare Ergebnisse. Das liegt daran das der Verschleiss der Rollen nur wenige zehntel Prozent ausmacht. So scheinen die Rollen bei SRAM (Ausnahme Eagle) und Wippermann schneller zu verschleissen als bei Shimano. Vor allem eine HG54 ist von der Gesamtlänge deutlich länger als SRAM und Wippermann bei ähnlicher Messung mit dem Messschieber. Das heisst das SRAM und Wippermann auf den ersten Blick schneller verschleissen. Man kann auch die Gesamtlänge mittels Stahllineal vergleichen. Die Kette ist in 1/2" Glieder unterteilt, also haben 47 Glieder eine Pinabstand von 597mm. Bei einer Längung von 0.5% wird oftmals schon der Tausch empfohlen (vor allem bei Aluritzel), dass sind dann genau 600mm. Bei spätestens 0.75% also 601.5mm sollte die Kette also nicht mehr benützt werden. Allerdings ist diese Art der Messung recht ungenau, besser ist es neue und alte Kette an einen Nagel zu hängen und den Abstand des letzten Pins zu vergleichen. Bei 116 Kettengliedern ist man bei etwa 7-8mm Längung bei einer Gesamtlängung von 0,5% und 11mm bei 0,75%.
Hier ein Test mit 10fach Ketten: Download PDF. Die Werte decken sich weitgehenst mit dem Test oben. Überraschend aber das die Edelstahlketten so lange halten. Preis/Leistungssieger ist die Veloce und HG74.
Bei der SRAM XX1 11fach soll die Kette sogar 4x so lange wie eine SRAM 10fach Kette halten. Aus Erfahrung kann ich allerdings sagen das eine günstige SRAM 11fach PC1130 unter widrigen Bedingungen keine 1000km hält. Noch wesentlich länger soll eine Eagle X01 oder XX1 Kette halten laut diesem Test. Diese 12fach Ketten sind aber wohl eher die Ausnahme. Eagle Ketten haben auch leicht vergrößerte Rollen (12.72 statt wie üblich 12.63-12.65mm und so misst man 0.08mm weniger gegenüber anderen Ketten.
Faktoren für verstärkte Kettenlängung sind:
- Häufiges fahren durch Dreck oder abseits der Straßen(MTB)
Schmutzpartikel können besonders bei übermäßiger
Schmierung ins innere der Kette gelangen und wirken wie grobes Schleifpapier.
- Nässe, insbesondere mit Schlamm erhöht den Verschleiss um ein vielfaches und spült das Öl aus der Kette
- Seltenes reinigen der Kette
- Schräge Kettenlinie, bei z.B. 50/34 Kompakt und vor allem 1fach Kettenblatt mit z.b. 1x11, wird die Kette häufig
sehr schräg gefahren.
- hohe Tretbelastungen (manche Fahrer bringen
dauerhaft 300W oder eBike).
- Bergauf in niedrigen Gängen ist die Belastung sehr hoch.
- Mangelhafte Schmierung
Kettenschloss
Normalerweise würde ich immer Nietungen bevorzugen. Bei manchen Ketten kanns etwas komplizierter werden, z.B. Campa 11fach, da kann man auch Kettenschlösser verwenden. Der Vorteil bei einem Kettenschloss ist, man kann die Kette leichter abnehmen, besonders einfach wenn man mehrere Ketten im Wechsel fährt. Bei Nietungen kann es schon einmal vorkommen das sich das ganze löst weil man nicht das richtige Werkzeug hat oder schlampig gearbeitet hat.
Die SRAM, Shimano und KMC Links können auch bei anderen Ketten verwendet werden, man sollte sich nur vergewissern das die Breite stimmt.
Alle Hersteller empfehlen den Link nur eine Kette lang zu verwenden, der SRAM Powerlock ist offiziell sogar nur einmalig zu verschließen. In der Praxis sehe ich kein Problem darin so einen Link mehrmals zu verwenden, man würde einen Verschleiss am Bolzen sehr schnell erkennen. Warum der Powerlock derart fest klemmen muss, erschließt sich mir leider nicht ganz.
Montage Kettenschloss
Der Link von KMC lässt sich trotz geringer Klemmwirkung bei Bedarf leicht öffnen, birgt aber die Gefahr das die Kette von selbst aufgehen könnte. Diesen sollte man eigentlich nur 1 Kette lang benutzen. Neu gibt es diesen auch für 11-fach, mit vermutlich den gleichen Schwächen.
Den SRAM Powerlink gibt es in silber für 8fach und gold für 9fach Ketten. Dieser sitzt etwas fester als der von KMC und ist zu schließen indem man an beiden Kettenenden zieht. Zum öffnen nimmt man die Kette neben dem Kettenschloss in beide Hände und drückt diese dann zusammen.
Für 10fach Ketten gibt es von SRAM den Powerlock, der schwarz ist. Dieser sitzt sehr fest und lässt sich schließen, wenn man die Hinterradbremse zieht und dann an der Kurbel drückt damit das Schloss einrastet. Laut SRAM soll der Powerlock nur einmalig verwendet werden und die Kette soll an einer anderen Stelle mit dem Nietdrücker wieder geöffnet werden. Man kann diesen aber auch mit einer Zange wieder öffnen. Zu beachten gilt, dass dieser so zu montieren ist das der Pfeil nach hinten zeigt wenn der Link an der unteren Kettenseite ist. Das größere Loch zeigt dann nach vorn.
Bei Connex/Wippermann ist gar keine Klemmwirkung vorhanden, die Löcher sind jedoch etwas schräg, damit die Kette nicht so leicht aufgeht. Ausserdem ist jeweils eine Lasche auf der Seite mit der Aussparung etwas länger, so das sich das Schloss nur öffnet, wenn die anderen beiden Kettenenden mit den Innenlaschen auf oder abbewegt sind. Bei der Montage ist zu beachten das das Loch im Link Richtung Schaltwerk zeigt, wenn sich das Glied in der unteren Kettenhälfte befindet. Andernfalls kann es zu Schaltproblemen auf den kleinen Ritzeln führen. Ich habe schon 2x gelesen das sich der Link unerwartet geöffnet hat. Ob dieser falsch herum montiert war, konnte leider nicht nachvollzogen werden. Aufgrund der speziellen Form der Connex Ketten, würde ich den Link ausschließlich bei Connex Ketten verwenden. Dazu ist er mit 6.28-32mm noch relativ breit am Bolzen.
Probleme mit Kettenschlössern
2009 kam von Shimano ein Kettenschloss, daß SM-CN97 speziell für die Dura Ace CN-9700. Dieses hat einen verschiebbaren Pin. Aufgrund einiger Berichte gibt es Probleme beim fahren in Form von Geräuschen und es wird auch berichtet das das Kettenschloss sich stark längt nach 1-2tsd KM. Dies trifft auch in Kombination mit den neuen Dura Ace Kassetten auf. Shimano soll bereits begonnen haben, keine Ketten mehr mit diesen Schloss auszuliefern und sendet den Kunden einen Link, bestehend aus 10 Kettengliedern und 2 Nietstiften zu. Man kann den Fehler feststellen, wenn man den Link an den oberen Ritzeln aufliegen hat. Wenn man langsam vorwärts tritt, wird man sehen das sich der Link, früher als das vordere Kettenglied erhebt.
Auch SRAM hatte Probleme mit dem 10fach Schloss. Jedoch ist dies nur ein Materialfehler bei einem bestimmten Herstellungszeitraum.
Montage Nietstift
Man sollte vor allem bei 10fach und noch schmäleren Ketten, nicht versuchen vom Hersteller vernietete Glieder wieder mit einem normalen Nietbolzen und Nietdrücker zu verschließen. Der Grund liegt darin, weil der Überstand des Bolzens so klein ist, werden diese an den Enden mechanisch verdickt, was auch als Sicherung notwendig ist.
Drückt man den Bolzen heraus, schert es den Überstand am Bolzen ab, die Aussenlasche wird aufgeweitet und ein fester Sitz ist nicht mehr gegeben. Die vom Hersteller speziell zur Vernietung vorgesehenen Nietstifte sind an den Enden dicker und halten besser. Maße Shimano Nietstifte in der Breite: 11fach 5.8mm, 10fach 5.85mm, 9fach 6.5mm, 6-8fach 7.1mm. 11fach Nietstifte sind an dem längeren Führungsteil erkennbar und haben keine Rillen wie bei 10fach. Die aktuellen Nietstifte bei 10fach haben 2 Rillen und sind für die CN7900/6700 bzw. HG54,75,95.
A 7/8fach B 9fach C CN-7800 D CN-7801/6600/5600 (Quelle: Park Tool)
Kürzen der Kette
Ältere Montageverpackte OEM Ketten von Shimano z.B. HG73 haben den Stift bereits voreingepresst an einer Lasche, deswegen hat dieser kein abbrechbares Führungsteil. Shimano empfiehlt dafür einen speziellen pneumatischen Nieter, aber den dürfte kaum jemand zu Hause haben, weswegen viele diesen nicht benützen. Falls man diesen benutzt, sollten der Stift mittig eingepresst werden, so das beide Enden gleich weit herausstehen. Optimal wäre es wenn die Enden mit einem echten Nieter wie Rohloff Revolver verpresst.
Sicher ist es auch schon dem ein oder anderen aufgefallen, wie schwer sich diese Nieten bei dünneren Ketten herausdrücken lassen, im Vergleich zu älteren, breiteren Ketten. Bei den älteren Ketten wenn möglich, auch nur die T-förmigen Pins herausdrücken. Bei den schmalen Ketten (z.B. Shimano 9fach) sind diese aber nicht mehr vorhanden.
Nur die T-förmigen Pins herausdrücken (Quelle: Park Tool)
Mit einer kleinen Kugel zwischen Zapfen und Zapfenaufnahme am Nietdrücker lässt es sich etwas leichter drehen, da die Reibwirkung kleiner ist, denn der Niet soll ja nur gedrückt und nicht gedreht werden.
Eine neue Shimano Kette hat zumindest ein Ende mit Aussenlaschen (Ausnahme CN-7900), dieses nicht kürzen. Der Grund: Unbekannt ist ob diese Aussenlaschen bei einer ungekürzten Kette, bereits durch Bolzen aufgeweitet wurden, aber vermutlich nicht. Das würde bedeuten, wenn man eine Kette nachträglich kürzt, wäre die Verbindung nicht mehr optimal weil die Aussenlassen bereits aufgeweitet wurden (dazu siehe Campagnolo Kette). Shimano gibt aber keine Information darüber.
Beim kürzen der Kette, muss man die Nietrichtung beim aus- und einpressen stets beibehalten. Dort wo der ausgepresste Niet als erstes heraus kommt, wird die Lasche weniger weit aufgeweitet. Man kann dies am Niet sogar nachmessen, der Niet hat dort 3.7mm während er auf der Seite mit dem Nieter nur 3.6mm hat, weil der Kragen abgeschert wird.
Vernieten
Beim vernieten darf die Nietrichtung gegenüber dem kürzen nicht geändert werden. Der Nietstift sollte so ausgerichtet sein, daß dieser die Aussenlasche führt, wenn die Kette auf die Ritzel eintrifft. Bei den neueren Shimano Ketten ist noch zu beachten, daß die Schrift aussen lesbar ist, weil diese nur auf einer Seite angephaste Laschen haben.
Echte Vernietungen lassen sich nur mit teuren Nietern wie dem Rohloff Revolver bewältigen, der offiziell aber nur bis 9fach gebaut ist und am anderen Ende des Nietstiftes gegenhält. Hier kann man dann bei 8/9-fach Ketten auch auf die speziellen Nietstifte verzichten weil die Enden aufgeweitet werden.
Empfohlene Nietung bei Shimano an der unteren Kettenseite gesehen (Quelle: Sutherlands)
Bei den Vernietungen kann es vorkommen, dass sich die dem Werkzeug an der Rückseite zugewandte Aussenlasche nach aussen beult und so der Niet nicht mehr durch selbige gelangt beim vernieten. Das passiert vor allem wenn die Lasche nicht flächig am Nieter aufliegt, weil etwa die Stege am Nieter den falschen Abstand haben oder weil die Aussparung zu groß ist. Diese Stege können dann auch verbiegen oder abbrechen. Wenn der Nieter unten eine Einstellschraube hat, diese immer weit genug hineindrehen, sonst kann das selbe passieren. Diese Führungsstege dienen dazu, dass die Kette nicht zu stark gequetscht wird. Die vernietete Stelle ist sonst sehr schwergängig und die Kette muss nach dem nieten seitlich gebogen werden. Während dem nieten sollte die Kette auch nicht unter Zug stehen, sonst kann es ebenso passieren das der Stift nicht mittig in die Lasche trifft.
Nach dem nieten, sollte man schauen ob die Nietstelle in der Beweglichkeit immer noch so leichtgängig ist, wie die anderen Glieder. Falls nicht, kann man sich etwas behelfen in dem man die Kette seitlich biegt an der Stelle. Der Nietstift soll bei Shimano 10fach an der Rückseite etwas herausstehen und vorne bündig sein. Aus dem Grund, weil der Stift an einer Seite dicker ist. Bei den voreingepressten Stiften soll dieser mittig stehen.
Sonderfall Montage Nietstift Campagnolo
10fach
Die 1. Generation bei Campa 10fach Ketten (bis 2002) hatte den sog. Permalink der ein spezielles und teures Tool zur Montage erforderte. Dieser wurde aufgrund von Problemen schnell ersetzt.
Heutige 10fach Campaketten haben ein Ende mit einer Aussenlasche, daß gekennzeichnet ist und nicht gekürzt werden darf. Die Aussenlasche hat dort an dem freien Loch noch Sollmaß und ist nicht durch das entfernen eines Bolzens aufgeweitet worden (siehe Problematik mit Nietstift weiter oben). Die Kette wird mit dem mitgelieferten Nietstift verschlossen, welcher immer von der Innenseite eingeführt wird. Natürlich soll laut Campa die 10fach Kette nur mit ihrem speziellem und teurem UT-CN200 Nieter verschlossen werden, was aber auch mit anderen Nietern funktioniert. Mit z.B. dem Parktool CT3 wurde vom Erfolg beim Nietdrücken berichtet aber auch mit einem einfachen Modell von Cyclus bemerkte ich keine Probleme. Zum erstmaligen verschließen ist ein Pin beigelegt, der ähnlich wie bei Shimano funktioniert aber 2teilig ist. Ein leichtes hervorstehen des Stiftes an der Aussenseite der Kette ist normal. An der Innenseite sollen es 0.1mm sein. Der hohle Stift hat an der einen Seite (die zuerst in die Lasche kommt) einen Durchmesser von 3,72mm und auf der anderen Seite 3,95mm. Der vordere Teil (der nur zum montieren verwendet wird) zum führen hat 3,52mm. Bei einer jungfräulichen Aussenlasche messe ich 3,55mm.
Campagnolo 10s Kette (Quelle: Campagnolo)
Wird die 10fach Kette geöffnet und soll wieder verschlossen werden, so muss laut Campa der HD-Link verwendet werden, welcher aus 7 Kettengliedern (4 Aussenlaschen + 3 Innenglieder) mit Aussenlaschen an den Enden und speziellen 2 x 2teiligen Nietstiften besteht und bei neuen Ketten nicht enthalten und sehr teuer ist. Der Grund für diese Prozedur ist, daß die Führungskraft des Bolzens sonst um ca. 50% verringert wird, wenn ein Nietstift an einer bereits aufgeweiteten Lasche montiert wird.
11fach
Bei 11fach Campaketten soll das UT-CN300 Werkzeug speziell für 11s verwendet werden, welches auch wie der UT-CN200 einen spezielle konischen Zapfen verwendet. Verwendet man einen normalen Nietdrücker kann es bei so einer dünnen Kette evtl. problematisch werden, weil der Führungssteg am Nieter verhindert, daß die Lasche unten am Nieter aufliegt und dann der Steg seitlich heruntergebogen wird oder abbricht. Desweiteren hat der Campa Nietdrücker am Ende eine Sperrvorrichtung, wie der Rohloff Revolver, an dem der Nietstift an der Aussenseite (Stift wird von Ketteninnenseite eingeführt) der Kette aufgeweitet wird. Der Nieter wird nach dem drücken des Stiftes anschließend umgedreht und dann erfolgt die Vernietung an der Innenseite der Kette in dem der Nieter eine 3/4 Umdrehung gedreht wird. Die Kette soll ausschließlich mit dem Ultra-Link Pin CN-RE500 verschlossen werden. Durch das zusätzliche aufweiten des Nietstiftes, ist wohl ein HD-Link nicht mehr notwendig, beim wiederholten schließen der Kette. Zu beachten ist auch, daß beim abbrechen des Führungsstiftes vom Pin, ein Rest im hohlen Pin verbleibt und auch verbleiben muss.
Cyclus Kettennieter modifizieren
Der günstige Nieter bietet eine gute Basis für die echte Vernietung von Campa Ketten. Er hat einen Bolzen mit Gewinde der die Kette unten fixiert. In diesem ist ein Loch damit der Kettenniet nicht ansteht. Da der Niet bei Campa mit dem Führungsstift aber bedeutend länger ist, habe ich das Loch noch tiefer gebohrt, damit der Stift nicht ansteht.
Den Kettennieter dann umdrehen, so das der Kettennieter von der Aussenseite angesetzt wird. Jetzt kommt nocheinmal der Bolzen ins Spiel, ich habe dort das abgesägte Gewinde einer Schraube hineingesteckt. Dieses Stück sorgt als Anschlagbegrenzung, damit der Niet beim pressen nicht weiter herausgedrückt wird. Wenn man dann den Nieter etwa um eine 1/2 Drehung dreht, weitet das konische Ende den Niet auf. Zum schluss nicht vergessen, den abgebrochenen Stift zu entfernen.
Campagnolo Nieter mit konischer Spitze (Quelle: Campagnolo)
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