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1x11 mit SRAM und Shimano

Gründe für 1x11

Mittlerweile (Stand 2015) gibt es von Shimano mit XT 8000 und SRAM mit der GX, die 11fach Antriebe deutlich günstiger als es damals mit der XX1 der Fall war. Der Grund für die Umrüstung auf 1x11 bei mir liegt einfach darin, dass die Bandbreite mit 1x10 nicht hoch genug ist und ich in der Zwischenzeit sogar wieder mit Umwerfer fuhr. Eine weitere Umrüstung von 10fach auf ein 45er Ritzel, käme nicht wirklich günstiger da alleine dieses Ritzel 90USD kosten würde. Die einzige Alternative war ein Umwerfer, doch war mir dieser irgendwie "über" - ich wollte ihn einach weghaben. Da war auch Sideswing kein Anreiz.

Shimano oder SRAM?

Normalerweise lautet die Wahl also Shimano oder SRAM? Ich entscheide mich für das beste aus den 2 Welten, beste Funktion mit möglichst wenig Kosten. Die Ritzelabstände bei Shimano und SRAM sind mit 3.9mm so gut wie identisch. Es spricht also nichts dagegen eine 11fach SRAM Kassette zusammen mit 11fach Shimano Schaltwerk und Shifter zu verwenden. Den Grund warum ich bei Kassette und Kurbel auf SRAM setze, erkläre ich in den nächsten Abschnitten.

Shimano lange Zeit mit zu enger Bandbreite

Es ist Schade, dass seit Anbeginn der XX1 Ära im Jahre 2012, von Shimano im Jahr 2015 maximal nur 11-42 erhältlich ist. Kein großer Schritt von 11-36. Shimano hatte viel Zeit gehabt zum nachbessern, meiner Meinung nach zuviel. Ich glaube man hat den Trend Einfach Kettenblatt etwas unterschätzt. 2017 kam dann tatsächlich doch endlich eine 11-46 Kassette von Shimano, aber das ist bereits 2 Jahre später, als SRAM die GX herausbrachte. Und lange Zeit nach meiner Umrüstung. SRAM ist hier übrigens bei der X01 im Jahr 2017 bereits bei 10-50 und 12fach, also immer einen Schritt vorraus. Wünschen würde ich mir allerdings eher eine GX 10-44t 11fach Kassette. Ich glaube der Bedarf ist da, doch wird SRAM dies vermutlich nicht anbieten um 12fach besser verkaufen zu können.

Doch man kann das große Ritzel auch nicht endlos vergrößern, man bekommt irgendwann Probleme mit Gewicht, Schräglauf oder das die Kette abspringt. Bei der 11-42t Shimano kommt es wohl durch ein etwas fehlerhaftes Zahndesign dazu das beim rückwärtstreten die Kette abspringt, so etwas war bisher noch nicht bekannt. Einen Vorteil den die übergroßen Ritzel bringen, dürfte ein klein wenig besseres Verschleissverhalten sein da man ja tendenziell eher ein wenig größere Kettenblätter damit fährt sofern der Berggang bisher ausreichend war.

Da das Schaltwerk der XT 8000 Serie auch für 2fach ausgerichtet ist, wundert mich eigentlich von Shimano, dass nur eine neue Kassette nachgereicht wurde. Dies macht eher den Eindruck als ob Shimano schnell etwas nachlieferte, weil der Druck vom Markt sonst zu hoch wird und zuviele Marktanteile verloren gehen. Bis Shimano eine komplett neue XT Gruppe nachreicht, passiert vermutlich nicht vor 2019.

Shimano setzt traditionell auf kleine Schaltsprünge

Der Grund warum Shimano bisher eine vergleichsweise geringe Bandbreite angeboten hat, liegt darin, dass laut der Philosophie von Shimano die Schaltsprünge nicht zu groß sein sollen. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, sind zu große Schaltschritte störend. Jedoch fällt der Unterschied bei kleineren Kettenblättern, die im 1fachbetrieb häufiger gewählt werden generell kleiner aus, als mit größeren Kettenblättern im Zweifachbetrieb. Und speziell bei den großen Ritzeln als Berggang, benötigt man ohnehin große Sprünge. Etwa beim Sprung von 36 auf 42 hat man lediglich 1.2km/h weniger Geschwindigkeit bei einer 1fachkurbel mit 28er Blatt. Das ist selbst bei einstelliger Geschwindigkeit noch mehr als ausreichend. Bei einem 24er Blatt ist der Unterschied mit 1km/h gar noch niedriger, die Kettenblattgröße spielt hier jedoch nur eine geringe Rolle.

Vergleich Shimano 11-42 vs. SRAM 10-42 Kassette

Bei Shimano fällt der Schritt zwischem 2. und 3. Ritzel sogar größer aus als bei SRAM. Die Schaltschritte fallen bei SRAM generell etwas harmonischer aus, wie man unten im Bild sehen kann. Shimano ist in der Mitte ungewöhnlich eng, was zeigt das diese auf wesentlich größere Kettenblätter zugeschnitten sind, mit denen man in der Ebene auf der Straße eher nicht das kleinste Ritzel fährt. Man sieht das die Shimano Kassette eigentlich für 2fach optimiert ist, obwohl sie eigentlich ausschließlich für 1fach entwickelt wurde.

sram vs shimano

Links 11fach 10-42 SRAM, rechts 11fach 11-42 Shimano

Was dagegen bei beiden Kassetten stört, die größten 3 Ritzel sind zu eng gestuft. Man könnte hier problemlos bis min. 44 hoch gehen, was auch bei den Kassetten von Hope und e13 der Fall ist.

Shimano 11-40 im Detail

Im nächsten Bild sieht man die empfohlene Kombination von Shimano für 2x11 mit 36er Kettenblatt. Es sind lediglich die 4 größten Ritzel anders als bei 11-42. Die Gangsprünge sind zwar prozentual relativ klein, aber es fällt auf das sich die Geschwindigkeit durch das größere Kettenblatt stärker ändert. In den letzten 2 Gängen ist der Sprung 5.4km/h, während es bei der 1fachvariante nur 4.5km/h sind. Das sind immerhin 20% Unterschied. Man sieht, je größer das Kettenblatt, desto feiner muss die Kassette abgestuft sein. Wenn es eh schon verschiedene Kassette gibt bei Shimano, warum also die Bandbreite nicht weiter erhöhen bei 1fach?

shimano

Shimano 2x11 mit 11-40

Update: Shimano 11-46

Die letzte Evolutionsstufe bei Shimano 11fach ist 11-46t. In Foren wird häufig der große Sprung bei den größten 2 Ritzeln bemängelt. Die Übersetzung ist wie folgt: 11-13-15-17-19-21-24-28-32-37-46. Wenn man dies z.B. mit einem 30er Kettenblatt kombiniert, ergeben sich bei einem 60-584 Reifen und 85rpm folgende Geschwindigkeiten: 7.4, 9.3, 10.7, 12.2, 14.3, 16.3, 18.1, 20.1, 22.8, 26.4, 31.2. Wie man sieht ist der Sprung wirklich etwas heftig und ich hätte die Abstufung wie folgt gemacht: 33-39-46 was zu 7.4, 8.8, 10.4 führt. Die Sunrace 11-46 mit der Abstufung 11-13-15-18-21-24-28-32-36-40-46 hat die Berggänge gleichmäßiger gestuft, nur hat man mit 15-18 einen etwas großen Sprung (+20%).

Shimano machte 1fach gezielt unattraktiv

Meiner Meinung nach, hat Shimano die 1fachübersetzung von Anfang an einfach nicht konsequent genug umgesetzt, im Vergleich zu SRAM. Es ist zwar schön das man den Freilauf nicht umrüsten muss, jedoch schert sich sonst kaum ein Hersteller um Standards. Beim Rennrad hat Shimano den Freilauf bei 11fach geändert, warum also nicht auch am MTB? Weil Shimano weiterhin glaubt, dass 2fach die bessere Alternative ist und SRAM im 1fach Segment bereits zu gut dasteht. 1fach mit Shimano ist an Kompletträdern im Jahr 2015 quasi nicht existent. Shimano hat mit dem hervorragend funktionierenden Sideswing Umwerfer auch viel in 2fach investiert, nur will eben nicht jeder 2fach fahren. Aber nun hat Shimano nun doch endlich die Wünsche erhört und eine 11-46 Kassette herausgebracht.

Bei 1fach ist die Bandbreite viel wichtiger als enge Abstufung, so das in der Vergangenheit nur wenige Shimano auswählten. Bei den Kurbeln von Shimano lässt sich minimal immer noch nur ein 30t Kettenblatt montieren. Dies ist für den Einsatz in den Alpen einfach zu wenig als Hobbysportler mit einem 42er Ritzel. Vor allem, wenn dann noch die großen Radgrößen von 650B oder gar 29er hinzu kommen. Das macht deutlich, wie wichtig die 11-46 Kassette für Shimano ist.

10 statt 11 Zähne weniger an der SRAM Kassette hört sich nach wenig an, bewirkt aber in etwa soviel wie wenn das Kettenblatt um 3 Zähne kleiner werden würde. Mir ist auch die Bodenfreiheit der Kurbel sehr wichtig.

Ebenso auffällig ist der relativ hohe Preis bei der Shimano 11-42 Kassette im Vergleich zur 11-40 Kassette. Und das Gewicht mit 445g erscheint sehr hoch für ein XT Modell. Im Vergleich zur alten 10fach XT Kassette (336g) mit einem angefügten 42t Aluritzel (80g), ist diese sogar schwerer. Alles Faktoren um 1fach unbeliebt zu machen? Die neue 11-46 soll angeblich bei 450g liegen, dass ist schon mal ein guter Schritt nach vorne.

Überlegungen zu den Komponenten

Freilauf

Da ich Novatec Naben verwende, ist es zum Glück nicht weiter kompliziert auf den XD Freilauf zu setzen. Bei anderen Laufrädern mag dies die Sachlage zu ändern. Kleiner Hinweis für User die auf Shimano Kassetten setzen wollen: Die schrägen Speichen und das riesige Ritzel machen es möglich, den Platz noch besser auszunützen. Der Freilauf ist trotz nahezu gleicher Ritzelabstände, deswegen bei Shimano nicht breiter geworden. Dies betrifft allerdings nur die MTB Sparte. Positiver Nebeneffekt bei XD Freilauf, dass sich die Ritzel nicht eingraben können wie es bei Shimano mit HG Alufreilauf der Fall ist. Die Überlegung ob man Shimano Freilauf nimmt, stellte sich zu dem Zeitpunkt (Herbst 2015) gar nicht, da die 11-46t Kassette noch nicht mal angekündigt war.

Kassette

Die SRAM XG-1150 11fach Kassette aus der GX Reihe ist mit ca. 105€ Straßenpreis zwar nicht günstig, aber ähnlich teuer wie eine mit 42er Ritzel erweiterte Shimano XT 10fach Kassette. Man wird sich wohl damit abfinden müssen, dass es für 30€ keine brauchbaren Kassetten mehr gibt weil der Fertigungsaufwand gestiegen ist. Die XG-1150 ist mit 393g trotz 42er Stahlritzel, dazu noch einiges leichter als die XT 11-42 11fach Version von Shimano mit 445g. Ein Nachteil ist, die 4 kleineren Ritzel können nicht wie bei Shimano einzeln ersetzt werden. Allerdings gibt es Shimano auch keine Einzelritzel mehr zu kaufen. Bei der XG-1150 ist nicht einmal das größte Ritzel austauschbar wie bei der XX1, denn dieses ist vernietet. Besonders vom Verschleiss bedroht, sind allerdings die kleineren Ritzel unter 20 Zähne. Insbesondere wenn man viel auf der Straße mit dem kleinsten Ritzel fährt, könnte dies zu hohen Folgekosten führen. Bei der XX1 Kassette wurde oft berichtet, dass das 42er Ritzel aus Alu nicht besonders haltbar sei. Die XG-1150 kommt dagegen komplett mit gestanzten Stahlritzeln, die hoffentlich ähnlich haltbar sind wie die gefrästen Stahlritzel der teureren Versionen. Gestanzt hat jedoch einen etwas faden Beigeschmack und es ist bekannt das billige Stahlkettenblätter von Shimano nicht besonders lange halten.

SRAM showed a new Full Pin cassette at Sea Otter which used a CNC machined aluminum cog in the 42-tooth driver position, explaining that the all-steel version is directed at OEM customers and that the aluminum 42 will be appearing on the aftermarket cassettes which will be arriving in bike shops some time later this year. Possible advantages of the aluminum cassette cog are better shifting, because it will have all of the ramps and shifting aids featured on the more expensive XX1 and X1 X-Dome cassettes - and perhaps a slightly lower weight.

xg-1050

XG-1150 ohne Schalthilfen am großen Ritzel?

Es ist vor allem verwirrend das es Produktbilder dieser Kassette gibt, wo man auf dem größten Ritzel keinerlei Schalthilfen erkennen kann. Vielleicht wurde die Meinung später geändert, die reguläre XG-1150 hat ganz normale Schalthilfen. Bei der Version mit 42er Aluritzel scheint es sich um die XG-1175 mit 325g zu handeln. Entgegen der Meinung von Pinkbike wird aber genau diese bei OEM Bikes verwendet. Dies sind 68g weniger als mit Stahlritzel und sogar 120g weniger als bei Shimano 11-42. Aber bei der Haltbarkeit gehe ich keine Kompromisse ein, deswegen keine Aluritzel.

Schaltwerk und Shifter

Dadurch das der Schaltschritt nur unwesentlich (5/100) geändert wurde, ist es höchst wahrscheinlich sogar möglich mein umgebautes, für 42er Ritzel optimiertes 10fach Schaltwerk, zusammen mit Shimano 11fach XT 8000 Shifter zu nutzen. Denn die Übersetzungsverhältnisse am Schaltwerk sind vermutlich nahezu identisch. Mein umgebautes 10fach Schaltwerk, hat mit der um 1cm versetzten Schaltrolle und dem bearbeiteten Käfig auf den kleineren und den größeren Ritzeln bereits eine sehr gute Performance, erfordert aber immer noch eine sehr exakte Einstellung der B-Schraube. Wobei immer noch die Standard B-Schraube verwendet wird und diese nicht vollständig eingeschraubt ist. Die obere Rolle steht also viel weiter oben, als vor dem Umbau. Beim XT 8000 Schaltwerk scheint die Rolle sogar noch weiter versetzt zu sein, aber noch lange nicht so weit wie bei SRAM mit X-Horizon. Wem nicht ganz klar ist wozu die versetzte Rolle gut ist, der möge die Seite über 1x10 Umbau lesen.

Ein Schaltwerk von SRAM wäre bei 1fach eigentlich die bessere Wahl, da die Rolle noch weiter versetzt ist als beim XT 8000 Schaltwerk. Ausserdem hat das SRAM Schaltwerk einen etwas kürzeren Käfig und somit mehr Bodenfreiheit. Dafür soll der SRAM GX Shifter etwas schwammig und erst die teureren X1/X01/XX1 SRAM Shifter auf XT Niveau sein. Weiterhin kann man bei SRAM nur einen Gang auf einmal aufs kleinere Ritzel schalten. Was mich an einem GX Shift aber richtig störte, war das die beiden Schalthebel zu weit auseinander liegen. Shimano hat den Vorteil, dass es beim Schaltwerk viele Ersatzteile günstig zu kaufen gibt.

Überraschend ist auch, dass die Schaltwege bei 11fach SRAM X-Sync Trigger und Shimano 10fach Dynasys fast identisch sind. Unbekannt ist, ob ein Shimano 11fach Hebel zusammen mit einem SRAM 11fach Schaltwerk funktioniert.

shim11sder

Von SRAM abgekupfert aber eigentlich ein alter Hut, die versetzte Schaltrolle

Bei der Frage ob I-Spec ist die Wahl auf die gute alte Schelle gefallen, da I-Spec in der B Variante derzeit nicht lieferbar ist und zweitens, ich mich ungern mit dieser Kombination an einen bestimmten Bremshebel binden möchte. Und schließlich drittens, habe ich keine Zusatzhebel am Lenker also wäre der Vorteil ohnehin gering. Etwas störend ist das bei den Shifter kein zusätzlicher Deckel beiliegt, wenn man die Schaltanzeige entfernt. Es gibt zwar einen Deckel nachzukaufen, jedoch ist dieser derzeit ebenso nicht lieferbar.

Kette

In Bezug auf Kette müsste man laut SRAM für optimale Funktion eigentlich eine X1 11fach Kette fahren. Allerdings habe ich mit der Haltbarkeit von SRAM Ketten in der Vergangenheit zu 9fach Zeiten weniger gute Erfahrung gemacht. Berichte im Netz gibt es ausschließlich über XX1 Ketten, welche mit einer sog. Hard Chrome Beschichtung versehen ist und durch härtere Glieder und Rollen eine wesentlich höhere Lebensdauer haben soll. Eine Alternative wäre noch die Shimano HG600,HG700 oder gar eine 10fach HG54. Bei einer 10fach Kette ist etwas unklar ob die nur 0.2mm breitere Kette mit dem Schräglauf zurecht kommt und nicht das Nachbarritzel berührt. Bei den Schaltungsrädchen dürfte es keine Probleme geben, da die Innenbreite der Kette nicht verändert wurde. Hier wird berichtet das eine 10fach Kette funktioniert, aber erhöhter Verschleiss an der Kassette nicht ausgeschlossen werden könne. In meinem Fall ist der Grund zur Überlegung gleich, ich habe bereits einige 10fach Ketten auf Lager und 10fach Ketten sind günstiger, haltbarer. Beim Rennrad ist dies etwas anders, da dort die Schaltsprünge kleiner sind. Dort ist eine schmale 11fach Kette auf jeden Fall erforderlich. Eins schon mal vorweg, eine 10fach Kette ist wirklich fahrbar, aber kommt an die Schaltqualität einer 11fach Kette nicht heran.

Kurbel

Shimano hat mit der XT 8000 eine neue Serie die für 1fach geeignet ist, jedoch muss man hier mit großen Einschränkungen leben. So ist es weiterhin nur möglich mit dem neuen Lochkreis von 96, minimal ein 30er Kettenblatt zu montieren. Kein großer Schritt, denn das war bereits mit speziellen Blättern beim alten Lochkreis 104 möglich. Derzeit sind von anderen Herstellern auch keine Kettenblätter mit 28 Zähnen in Sicht, da dies vielen Fahrern mit einem 11er Ritzel an der Shimano Kassette eh zu gering übersetzt wäre. Shimano setzt auch nicht auf Narrow Wide, sondern hat die Zähne einfach länger gemacht. Damit hat man zwar Vorteile im Verschleiss, aber die Kette wird weniger sicher gehalten, als bei N/W.

Die neuen gestanzten X-Sync Stahlkettenblätter von SRAM haben die Situation bei Narrow Wide in Bezug auf die Folgekosten mittlerweile stark gesenkt. Deswegen habe ich mir eine gebrauchte SRAM/Truvativ S1400 Kurbel und ein 28t Kettenblatt zugelegt. Diese Kettenblätter sind mit 20€ erheblich preisgünstiger als das Alupendant und das Haltbarkeitsproblem bei N/W dürfte sich damit auch erledigt haben. Ein Problem bei N/W ist nämlich der hohe seitliche Verschleiss an den verdickten Zähnen, welcher bei Stahl wesentlich geringer ausfallen dürfte. Mit 133g ist es zwar kein Leichtgewicht, aber das lässt sich verschmerzen. Unklar ist, warum diese Stahl Kettenblätter so wenig beliebt sind. Die Leute achten wohl zuviel aufs Gewicht. Eine leichtere Alternative könnte vielleicht die neue Wave Reihe von MRP sein, hier soll sich mit den abwechselnd links/rechts orientierten Zähnen der Verschleiss reduziert haben. Directmount Kettenblätter gibt es mittlerweile von einigen Herstellern und man ist nicht nur auf SRAM angewiesen.

Auswahl der Teile - SRAMANO

Hier noch einmal zusammen gefasst welche Komponenten verwendet wurden:

  • Shifter: Shimano XT M8000 11s
  • Schaltwerk: Shimano XT RD-M786GS 10s mit versetzter Rolle
  • Kassette: SRAM XG1150 11s
  • Kette: SRAM PC-1130 11s
  • Kurbel: SRAM X9 S1400
  • Kettenblatt: SRAM X-Sync 28t Stahl 11s

Berechnung zur Kombination 10fach Schaltwerk + 11fach Shifter

Da ich ja ein 10fach Schaltwerk verwenden möchte, habe ich vorher die Shifter noch einmal verglichen. Dazu habe ich die Länge des Schaltzuges vom 2. bis vorletzten Gang gemessen mit Hilfe eines Klebebandes und einem Messschieber. Die Strecke wird dann durch die Anzahl der Schaltstufen geteilt und man sollte ein einigermaßen genaues Ergebnis haben, da die Strecke interpoliert gemessen wurde. So kam ich bei 10fach auf 3,57mm und 11fach 3,48mm. Der Grund warum ich die äußeren Gänge nicht messe ist der, weil der Schalthebel hier mehr Weg als notwendig machen könnte. Vor allem beim kleinen Ritzel wird ein wenig übergeschaltet damit es schneller schaltet. Und der Weg aussen, wird ja auch mit den Einstellschrauben am Schaltwerk begrenzt.

Bei einem Ritzelabstand von 3.9mm bei 11fach ergibt dies dann ein Hebelverhältnis von 1.12 (3.9/3.48) bei einem 11fach Schaltwerk. Bei 10fach ergibt sich bei 3.95mm Schaltschritt ein Hebelverhältnis von 1.1. Kombiniert man nun die 11fach Gruppe mit einem Shimano 10fach Schaltwerk müsste es pro Gang 0.07mm zu wenig schalten. Macht bei 10 Schaltschritten 0,7mm Abweichung. Justiert man auf die Mitte der Kassette wären dies max. 0,35mm Abweichung nach unten oder nach oben im jeweils größten Ritzel. Aus der Erfahrung heraus müsste dies ein völlig aktzeptabler Wert sein. Eine geänderte Klemmung am Schaltwerk wäre nicht ganz trivial, da der Arm mit der Befestigungsschraube verkürzt werden müsste d.h. abschleifen, um den Schaltschritt zu vergrößern. Ein verkleinern des Schaltschritts wäre dagegen problemlos mit Beilagscheiben machbar, indem der Arm verlängert wird.

Zusammenbau

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Funktioniert im Trockentest einwandfrei, der Shimano SRAM 10s,11s Mix

Bei der Montage der Kassette unbedingt beachten das die Einstecktiefe vom Werkzeug ausreichend ist. Derade beim oft empfohlenen Park Tool FR5, gibt es bei bestimmten Naben oft Probleme deswegen und es kann dann leicht passieren das das Werkzeug abrutscht und die Verzahnung der Kassette beschädigt. Danach lässt sich u.U. die Kassette nie mehr vom Freilauf lösen. Bei der komplett vernieteten XG-1150 wird das ein sehr schweres Unterfangen.

Was vor allem auffällt, wie schnell der Einbau von statten geht. Hier macht sich besonders der fehlende Umwerfer bemerkbar. Auch muss keine Kettenführung mühsam justiert werden. Wenn gleich ich allerdings nicht in Zukunft ausschließen möchte, nicht doch eine obere Führung zu montieren. Das 10fach Schaltwerk funktioniert im Probelauf einwandfrei ohne irgendwelche Tricks machen zu müssen.

Das einzige negative was ich zu berichten hätte, was ich aber schon beim 1x10 Umbau der Fall war: Die B-Schraube muss auf 1/4 Umdrehung genau einstellt werden um möglichst gute Schaltqualität zu haben. Entweder sind die kleineren oder die größten Ritzel zu langsam, je nachdem wie die Einstellung ist. Hier bietet ein 11fach Schaltwerk mehr Reserven, vor allem eines von SRAM.

In der Praxis

Das 28er Kettenblatt hat sich als genau richtig gezeigt und reicht mit dem 10er Ritzel und schmaler Endurobereifung selbst in der Ebene mit Rückenwind. Ich bin an einer Geschwindigkeitsanzeige mit angezeigten 38km/h vorbeigefahren, dass sollte mehr als ausreichen für mich. Bergauf hat man schon noch gut zu treten, der kleinste Gang entspricht exakt einem 24er Kettenblatt mit 36er Ritzel. In den Alpen wäre mir das noch zu groß, da ich gerne schneller trete. Ich habe mir daher noch zusätzlich ein 26er Kettenblatt bestellt, leider aus Alu. Die 3 größten Ritzel finde ich zu eng gestuft, schöner wäre es wenn es bis 45t gehen würde. Insbesondere zwischen 28-32-36 sind die Gangsprünge zu eng.

Netter Nebeneffekt des kleinen Kettenblatts ist die ziemlich große Bodenfreiheit.

Die Shimano XT 8000 Schalthebel schalten noch einmal ein wenig exakter als die 10fach Vorgänger, der kleine Hebel war mir am Anfang schon fast etwas zu straff. Daran hat man sich mit der Zeit aber gewöhnt oder das gibt sich nach etwas Benutzung. Weiterhin stört, dass die Ganganzeige zu Vibrationen neigt und eine Abdeckung nicht mitgeliefert wird.

Was man beim fahren mit 10fach Kette dann leider doch merkt, es gibt beim einstellen vom Schaltzug keinerlei Toleranzen mehr. Man muss die Schraube am Shifter extrem genau einstellen. Weil wie schon errechnet, der Schaltschritt 0.07mm pro Gang zu klein und die Kette ein wenig zu breit ist. Je nachdem wie man die Spannung vom Schaltzug einstellt, beeinflusst manchmal bereits eine Viertel Umdrehung das ganze schon.

Um diesen Missstand zu beheben, ohne ein neues 11fach Schaltwerk zu kaufen, habe ich mir eine SRAM PC 1130 Kette besorgt. Diese günstige 11fach Kette ist als einzige Rennrad Kette auch offiziell 1x11 kompatibel und wird mit einem Kettenschloss geliefert, was man zu schätzen weiß wenn man mehrere Ketten im Wechsel fahren möchte. Mit dieser 11fach Kette ist das Schaltverhalten deutlich exakter und schneller, es macht also keinen Sinn weiter 10fach Ketten zu fahren. Derzeit läuft es mit dem 10fach Schaltwerk problemlos und man muss mit der 11fach Kette auch die Zugspannung nicht mehr ganz so genau einstellen. Ich hatte am Anfang auch Probleme mit rattern im niedrigsten Gang. Es hatte sich herausgestellt das die Kassette leicht eierte, was durch neumalige Montage behoben war und besonders am größten Ritzel zu bemerken war.

Bei der PC-1130 Kette gilt zu berichten das diese relativ schnell verschleisst, eine XX1 sog. Hard Chrome auf den Bolzen, soll laut SRAM 4x haltbarer sein und ist in der Tat auch um einiges robuster. Die relativ neue PC-1110 NX Kette für 11€, hat ebenso eine äußerst geringe Lebensdauer. Gefühlt hält diese nur 1/3 der XX1. KMC hat mit der X11e eine Kette für E-Bikes herausgebracht, welche vermutlich auch etwas länger halten dürfte (ist ebenso 10g schwerer).

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Kombination aus modifiziertem 10fach XT Schaltwerk mit 11fach XT Shifter auf 11fach SRAM Kassette einigermaßen brauchbar aber nicht perfekt funktioniert. Was mich stört, ist die geringe Bodenfreiheit vom Schaltwerk mit 26".

Update 02/17: Mittlerweile bin ich die Schaltung 1,5 Jahre gefahren und immer noch zufrieden. Die Kombination 11fach Shimano Shifter + 10fach Shimano Schaltwerk würde ich allerdings heute nicht mehr empfehlen. Und nicht wegen der großen Ritzel, sondern weil die Schaltabstände zur Kassette grenzwertig sind und die Schaltvorgänge etwas verzögert von statten gehen. Ich habe mir kürzlich ein GX Schaltwerk zugelegt und war überrascht das dies noch genauer und schneller schaltet. Als ob die Teile füreinander gebaut worden wären. Ich hatte eigentlich damit gerechnet das Schaltwerk modifizieren zu müssen, aber dies war überhaupt nicht notwendig. Im Gegensatz zum 10fach Schaltwerk von Shimano ergibt sich kein großer Vorteil in der Bodenfreiheit aber das 11fach Shimano Schaltwerk ist vermutlich etwas länger. Die Konstruktion vom SRAM Schaltwerk wirkt auf mich stabiler und verwindungssteifer als bei Shimano. Der Cage Lock ist auch ein sehr brauchbares Feature. Auch haben sogar die Schaltungsrädchen ein N/W Profil, welches verhindert das die Kette abspringt was mir beim Shimano Schaltwerk schon häufiger passiert ist. Dies ist mir besonders aufgefallen als der Käfig teilweise zerstört war und die Kette nicht mehr begrenzt wurde. Nachteile bei SRAM sind der höhere Preis und der Mangel an Ersatzteilen.

Update 03/17:Da es sehr viele Berichte von funktionieren Shimano 11fach Schaltwerken im Shimano 10fach 11-42 Setup gibt, kann man evtl. davon ausgehen das Shimano und SRAM Kassetten nicht exakt die selben Schaltabstände haben. Da, wenn bei Shimano die Schaltwerke beliebig getauscht werden können, dies auch logisch gesehen mit dem Shifter geschiehen könnte (also 11fach Shifter + 10fach Schaltwerk), was bei mir aber von den Abständen zusammen mit der SRAM Kassette sehr grenzwertig gewesen ist. Und auch wenn bei Shimano beliebig die Schaltwerke getauscht werden können, heisst das noch nicht das das Hebelverhältnis 100% identisch ist, es könnte sein das man nur die Toleranzgrenze weiter auslotet. Ändert man eine Komponente (Schaltwerk), mag das noch gehen aber bei 2 Komponenten Schaltwerk + Kassette) gibt es dann vielleicht Probleme.

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anon16 Harald Hartmann sagte im Thema Kassette ...#1188
 
Ein ganz feiner Beitrag.Wer gerne die CS-HG700 11-fach Zahnkranz / 11-34 Zähne auf dem 11s-Road Freilaufkörper fährt: Nicht den 1,85mm Zwischenring vergessen, da es eine schmalere MTB-Kassette ist.
November 12, 2024 at 4:44 pm
anon16 gunter sagte im Thema Nippel ...#1187
 
warum?
November 8, 2024 at 2:52 pm
anon16 Jose sagte im Thema Campa/Shimano ...#1186
 
Ich suche eine Möglichkeit Campa Chorus 12 Fach (Kassette Schaltung Kette; mechanisch)mit einem Shimano Sram oder Microshift MTB oder Bar End Shifter zu bedienen. Gib es die?
November 7, 2024 at 12:00 pm
anon16 alex sagte im Thema Kassette ...#1185
 
https://www.fot.de/de/online/ratgeber.html
October 25, 2024 at 2:27 pm
anon16 Alex sagte im Thema Kassette ...#1184
 
Harteloxal kann je nach Aluminiumlegierung härter als beschichteter Stahl werden.: https://de.wikipedia.org/wiki/Harteloxal
October 25, 2024 at 2:13 pm
anon16 Roman sagte im Thema Spokomat ...#1183
 
Bei der ARC MT-006 VR-Disc sind die PCDs vertauscht (weil die auch in der Herstellerdoku vertauscht sind). Bei der HR-Nabe sind die aber korrekt.
October 3, 2024 at 1:15 pm
anon16 herb sagte im Thema Spokomat ...#1182
 
bitte korrigieren: das shift calc tool befindet sich nicht mehr im Reiter "tools", sondern muss separat (via Windows Suche o.ä.) aufgerufen werden.
August 25, 2024 at 6:56 pm
anon16 Kalle sagte im Thema Spokomat ...#1181
 
Bisher bin ich mit dem Spokomat immer gut gefahren, aber bei der Berechnung für eine Rohloff-Nabe liegt er völlig daneben. Ich hab mich auf dei Werte verlassen, die bestellten Speichen sind jedoch eindeutig zu lang. Mal bei Rohloff gegengecheckt - die geben 6 mm kürzere Speichen an als der Spokomat. Wie kann das denn sein? Alles wieder auseinanderrupfen und neue Speichen bestellen...
June 20, 2024 at 11:09 pm
anon16 Stephan sagte im Thema Spokomat ...#1180
 
Irgendetwas stimmt nicht, ich höre zwischen rechter und linker Saite bei meinem HR eine kleine Terz, aber das Programm rechnet eine Quarte aus. Das wären 26 Prozent mehr. Ein Halbton mehr sind ca. 12,5 Prozent mehr.
June 11, 2024 at 1:54 pm
anon16 Steve sagte im Thema Nippel ...#1179
 
Bitte im Thema Disc Technik das Kapitel "Hydraulische Übersetzung" korrigieren. Die hydraulische Übersetzung stellt nicht die Durchmesser von Geber und Zange in Relation, sondern die Wirkflächen von Geber und Zange, auf die das Hydraulikmedium drückt. Das herangezogene Übersetzungsverhältnis-Beispiel der Magura Julie mit Geberkolbendurchmesser 13mm und Zangenkolbendurchmesser 28mm ist falsch berechnet. Es stimmt, dass 28:13=2,15 ist, aber das ist nicht das Übersetzungsverhältnis. Richtig ist: 28²:13²=4,64. Dann das Übersetzungsverhältnis (I) setzt Ausgangskraft (F1) zu Eingangskraft (F2) in Relation. Da Kraft (F)= Druck (P) x Fläche (A) ist ergibt sich folgendes: I= F1:F2 = (P1xA1):(P2xA2). P1 ist im Hydrauliksystem gleich P2, daraus ergibt sich: I=A1:A2 Und da die Fläche A= Pi x D²:4 ist ergibt sich daraus, dass I=D1²:D2² (Pi und 4 kürzen sich raus) Also setzt das hydraulische Übersetzungsverhältnis die Fläschenquadrate in Relation. bei einer Vierkolbenbremse berechnet sich das hydraulische Übersetzungsverhältnis analog: I= (2xA1²):A2²
May 22, 2024 at 1:19 pm
von: bis:

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