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Rock Shox Solo Air Mod Yari (auch Lyrik/Pike)

Warum das ganze?

Die Negativ Kammer der Solo Air Gabeln ist relativ klein, dadurch leidet das initiale Ansprechverhalten. Insbesondere wenn man höheren Luftdruck fährt, ist die Gabel zu Beginn ziemlich hart.

Anmerkung: Zum Zeitpunkt dieses Artikels gab es das DebonAir Upgrade Kit noch nicht, man kann heute also einfach den Airshaft wechseln. Dieser Artikel dient dem Interessiertem an der Technik.

Lösungen

Vorsprung hat dies erkannt und bietet die sog. Luftkappe an, welches das Negativvolumen nach oben über den Trennkolben hinaus erweitert durch einen Hohlraum. Nachteil ist hier zum einen der Preis und das die Positivkammer um etwa 2,5 Token verkleinert wird. Bei z.B. Pike oder Yari welche mit wenig Federweg getravelt sind z.B. 130mm, ist dies nicht so schlimm, da ab Werk von Haus aus 2 Token installiert sind. Wenn man dagegen sehr viel Federweg nutzen möchte, z.B. 180mm dann ist die Positivkammer im eingefederten Zustand erheblich kleiner als auf 130mm getravelt. Die Auswirkung durch die gleiche Anzahl von Token bei mehr Federweg ist entsprechend höher, da die Luft stärker komprimiert wird, also ist die Kennlinie progressiver.

Aber auch die sog. AWK bietet hier Abhilfe, geht jedoch noch weiter in dem man eine fast lineare Federkurve erreichen kann. Allerdings lässt sich damit keine Endprogression erreichen und ist vom Preis noch teurer.

Alternativ gibt es Eigenbaulösungen welche das interne Volumen des Airshafts nutzen um die negative Kammer zu vergrößern. Von dieser Idee habe ich erstmals 2016 in einem Forum gelesen. Der Vorteil ist dabei das in der Positivkammer kein Volumen verloren geht, der Nachteil ist der zusätzliche Zeitaufwand für den Umbau und das das Zusatzvolumen etwas kleiner ausfällt. Der gewonnene Raum ist jedoch um einiges größer als bei dem neuen DebonAir Airshaft der Pike 2018 (Anm: Bei der ersten Version wurde das Innenvolumen noch nicht genutzt). Bei der Luftkappe wird angenommen das das Volumen max. 19ml beträgt. Den Airshaft habe ich mit knapp 10ml ausgelitert, dazu holt bei der Modifikation von Top Out Bumper und Seal Head geschätzt ca. 3ml.

Der Umbau

Als erstes muss die Luftkammer komplett zerlegt werden. Nun habe ich Top Out Bumper und Seal Head nach Vorlage der Pike 2018 auf dem Schleifbock etwas verkleinert. Der Seal Head hat bei Lyrik B1/Yari/Pike29+ die Nr. 11.4018.037.001 falls etwas schief geht. Man sollte hier jedoch auf keinen Fall die Länge reduzieren. Auch wäre es schlecht die Negativkammer z.B. durch Spacer zu verlängern, da abgesehen davon das sich der Federweg reduziert, die Position vom Trennkolben auf die Ausgleichsbohrung im Standrohr justiert ist. Der Ausgleich findet dann statt, wenn die Feder in etwa komplett ausgefedert ist. Wäre der Trennkolben weiter oben, würde er womöglich niemals die Ausgleichsbohrung erwischen und es findet kein Druckausgleich zwischen Positiv- und Negativkammer mehr statt.

Sehr hilfreich ist, wenn man die Möglichkeit hat den Schaft fest zu klemmen. Ich habe mir für den 10mm Schaft ein paar Klemmbacken aus Alu gefertigt. Der Schaft wird damit fest im Schraubstock eingeklemmt und unter zuhilfename eines Heissluftföns (vorher X-Ring entfernen), kann man nun den Trennkolben mit der Innensechskantschraube demontieren. Wen es interessiert, die Schraube darin ragt 14.5mm weit in den Airshaft. Danach habe ich mit einer Standbohrmaschine ein 1.5mm großes Loch in den Airshaft gebohrt, ein wenig unterhalb wo der Top Out Bumper endet. Der Seal Head hat innen einen um 0.5mm größeren Durchmesser als der Airshaft aussen und dichtet so im ausgefederten Zustand das neue Loch nicht ab. Trotzdem habe ich noch ein 3mm Querloch gebohrt welches durch den kompletten Seal Head reicht um den Luftausgleich nicht auszubremsen. Der "Durchpusttest" hat ergeben das, wenn das neue Loch im Airshaft genau zwischen den beiden Querlöchern positioniert ist, der Durchfluss zu gering ist also habe ich den Innendurchmesser mit Schleifpapier auf einem 10mm Bohrer auf 10.8mm aufgerieben und es war perfekt. Das Drehmoment für die Schraube vom Trennkolben wird von Vorsprung mit 5.6-6.2 Nm angegeben, ich würde ausserdem noch unbedingt rote Schraubensicherung verwenden.

Um den Air Shaft nach unten hin abzudichten, habe ich einen M8x8 Madenschraube verwendet. Eine M8x10 ist bereits zu lang und es könnte sein das man die originale Schraube nicht mehr weit genug reinschrauben kann, da noch 2.5mm Gewinde sichtbar sind wenn es komplett eingeschraubt ist und das Casting am Boden dicker sein müsste. Abgedichtet habe ich das ganze mit Teflonband, dazu einen Streifen von ca. 20cm Länge verwendet, der !richtig herum! (Rechtsgewinde) auf die Madenschraube aufgebracht wird und mit ca. 1-2Nm angezogen.

soloairmod

Solo Air Mod

Fazit

Bei dem Wetter bin ich noch nicht viel zum fahren gekommen, ausser normale Touren aber es lässt sich schon mal soviel dazu sagen das das initiale Ansprechverhalten sehr viel besser geworden ist. Der Sag hat sich dadurch bei identischem Luftdruck ein gutes Stück erhöht. Welcher aber vor dem Umbau zu niedrig war, da ich mit relativ hohem Druck fahre. Man merkt auf den ersten Zentimetern, dass der Widerstand viel kleiner ist, ohne das die Gabel im Midstroke durchrauscht. Leider hat die Gabel ein generelles Problem das der erste cm Federweg quasi ohne Widerstand ist und auch wenn man die Gabel mit Rad am Boden ausfedern lässt, so bleibt sie bis zu 1cm weit stecken. Anfangs dachte ich das es am Umbau liegt aber dies tritt auch auf, wenn man das Loch im Schaft blockiert. Mit dem neuen DebonAir Schaft ist das Problem gelöst, die Gabel federt auf nahezu volle 18cm aus. Es fällt auf das der Trennkolben dort auch versetzt ist. Bis jetzt sind auch keine Dichtigkeitsprobleme aufgetreten. Abschließend möchte ich mich auch bei 0rcus für die gedankliche Unterstützung bedanken, der in diesen Sachen wirklich ein Guru ist.

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anon16 Harald Hartmann sagte im Thema Kassette ...#1188
 
Ein ganz feiner Beitrag.Wer gerne die CS-HG700 11-fach Zahnkranz / 11-34 Zähne auf dem 11s-Road Freilaufkörper fährt: Nicht den 1,85mm Zwischenring vergessen, da es eine schmalere MTB-Kassette ist.
November 12, 2024 at 4:44 pm
anon16 gunter sagte im Thema Nippel ...#1187
 
warum?
November 8, 2024 at 2:52 pm
anon16 Jose sagte im Thema Campa/Shimano ...#1186
 
Ich suche eine Möglichkeit Campa Chorus 12 Fach (Kassette Schaltung Kette; mechanisch)mit einem Shimano Sram oder Microshift MTB oder Bar End Shifter zu bedienen. Gib es die?
November 7, 2024 at 12:00 pm
anon16 alex sagte im Thema Kassette ...#1185
 
https://www.fot.de/de/online/ratgeber.html
October 25, 2024 at 2:27 pm
anon16 Alex sagte im Thema Kassette ...#1184
 
Harteloxal kann je nach Aluminiumlegierung härter als beschichteter Stahl werden.: https://de.wikipedia.org/wiki/Harteloxal
October 25, 2024 at 2:13 pm
anon16 Roman sagte im Thema Spokomat ...#1183
 
Bei der ARC MT-006 VR-Disc sind die PCDs vertauscht (weil die auch in der Herstellerdoku vertauscht sind). Bei der HR-Nabe sind die aber korrekt.
October 3, 2024 at 1:15 pm
anon16 herb sagte im Thema Spokomat ...#1182
 
bitte korrigieren: das shift calc tool befindet sich nicht mehr im Reiter "tools", sondern muss separat (via Windows Suche o.ä.) aufgerufen werden.
August 25, 2024 at 6:56 pm
anon16 Kalle sagte im Thema Spokomat ...#1181
 
Bisher bin ich mit dem Spokomat immer gut gefahren, aber bei der Berechnung für eine Rohloff-Nabe liegt er völlig daneben. Ich hab mich auf dei Werte verlassen, die bestellten Speichen sind jedoch eindeutig zu lang. Mal bei Rohloff gegengecheckt - die geben 6 mm kürzere Speichen an als der Spokomat. Wie kann das denn sein? Alles wieder auseinanderrupfen und neue Speichen bestellen...
June 20, 2024 at 11:09 pm
anon16 Stephan sagte im Thema Spokomat ...#1180
 
Irgendetwas stimmt nicht, ich höre zwischen rechter und linker Saite bei meinem HR eine kleine Terz, aber das Programm rechnet eine Quarte aus. Das wären 26 Prozent mehr. Ein Halbton mehr sind ca. 12,5 Prozent mehr.
June 11, 2024 at 1:54 pm
anon16 Steve sagte im Thema Nippel ...#1179
 
Bitte im Thema Disc Technik das Kapitel "Hydraulische Übersetzung" korrigieren. Die hydraulische Übersetzung stellt nicht die Durchmesser von Geber und Zange in Relation, sondern die Wirkflächen von Geber und Zange, auf die das Hydraulikmedium drückt. Das herangezogene Übersetzungsverhältnis-Beispiel der Magura Julie mit Geberkolbendurchmesser 13mm und Zangenkolbendurchmesser 28mm ist falsch berechnet. Es stimmt, dass 28:13=2,15 ist, aber das ist nicht das Übersetzungsverhältnis. Richtig ist: 28²:13²=4,64. Dann das Übersetzungsverhältnis (I) setzt Ausgangskraft (F1) zu Eingangskraft (F2) in Relation. Da Kraft (F)= Druck (P) x Fläche (A) ist ergibt sich folgendes: I= F1:F2 = (P1xA1):(P2xA2). P1 ist im Hydrauliksystem gleich P2, daraus ergibt sich: I=A1:A2 Und da die Fläche A= Pi x D²:4 ist ergibt sich daraus, dass I=D1²:D2² (Pi und 4 kürzen sich raus) Also setzt das hydraulische Übersetzungsverhältnis die Fläschenquadrate in Relation. bei einer Vierkolbenbremse berechnet sich das hydraulische Übersetzungsverhältnis analog: I= (2xA1²):A2²
May 22, 2024 at 1:19 pm
von: bis:

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