Kettenführung
Allgemein
Kettenführungen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wenn es keinen Umwerfer gibt, lassen sich Kettenführungen mit einem Käfig verwenden. An der unteren Kettenhälfte gibt es Rollen die die Kette sicherer am Kettenblatt halten. Dank Narrow Wide Kettenblättern oder Schaltwerken mit strafferen Federn (z.B. Shadow Plus, Type2) sind heute weniger oft Kettenführungen notwendig, jedoch im Downhill immer noch Empfehlenswert. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit eine sog. Skid Plate oder auch Taco Bashguard genannt, zu montieren welche das Kettenblatt vor Fremdkontakt schützen soll. Kettenführungen gibt es zur Montage über ISCG, BSA Innenlager oder E-Type.
Obere Kettenführungen sind meist auf eine Kettenlinie von 50mm ausgelegt und haben dort nicht viel Spielraum.
Eine typische Kettenführung für oben von e13
ISCG Aufnahme Rahmen
Vor allem bei Fully Rahmen gibt es Aufnahmen um Kettenführungen montieren zu können. Hier gibt es den alten ISCG 03 und den neuen ISCG 05 Standard, die nicht miteinander kompatibel sind. ISCG 03 wurde häufig an Rahmen bis 2006 verwendet und ist nur mit BSA Innenlager kompatibel. ISCG 03 hat einen Schraubenlochkreisdurchmesser von 59.24mm und einen Innendurchmesser von 44.5mm. ISCG 05 hat einen Schraubenlochkreisdurchmesser von 73mm und lässt sich ohne Demontage des Innenlagers montieren. Für beide Standards gibt es Adapter auf BSA Innenlager. Es gibt ebenso Adapter von ISCG 03 auf 05, welche jedoch selten sind.
Kettenführung selbstgebaut
Ende 2010 kam Bionicon mit der C-Guide Kettenführung auf der Eurobike. Vorteil dieser Kettenführung ist, dass sie sehr leicht und einfach aufgebaut ist. Ganz neu war die Idee nicht, schon in den 90ern gab es ähnliche Systeme. Weil die 40€ dann doch nicht ganz so preisgünstig sind, gab es in der Zwischenzeit schon sehr viele DIY Nachbauten der Bionicon Kettenführung. Wegen Problemen mit Ghostshifting, habe ich mir sowas mal in wenigen Minuten nachgebaut. Probleme mit der Kette am Kettenblatt hatte ich jedoch keine und war auf das Ergebnis gespannt, ob die untere Schaltfeder wirklich Einfluss auf die Führung der Kette auf den Ritzeln hat.
Kettenführung - Ist die Führung weit hinten montiert, wird der Widerstand deutlich spürbar aber die Kette wird stärker gespannt
Wobei bei den Nachbauten nur selten berücksichtigt wurde, dass die Kettenführung wirklich beweglich ist. Gerade dies ist jedoch wichtig, um das Schaltverhalten nicht negativ zu beeinträchtigen. Dazu kam noch das ich die vernietete Kette nicht öffnen wollte. Ich habe also einfach ein Stück Gartenschlauch genommen und ein 20mm Elektroisolationsrohr. Der Schlauch sorgt für ein leises Geräusch. Das Rohr dient der Stabilität. Beide Teile wurden geschlitzt und der Druck vom Isolationsrohr reicht bereits für eine Klemmung des Schlauches aus. Danach habe ich einfach eine Speiche gebogen und an der Kettenstrebe mit Kabelbindern eine Bremshülle angebracht, die das ganze beweglich macht. Im Bereich der unteren Kabelbinder habe ich noch ein "U" gebogen, damit das Gestell besser fixiert ist.
Dazu habe ich die Führung noch relativ weit hinten an der Kettenstrebe angebracht, damit die Kurbel das ganze nicht mitreissen kann wenn die Kette auf dem großen Kettenblatt läuft und die Kette nach aussen schwenkt. Schließlich ist hier nur etwa 1cm Platz zwischen Führung und Kurbel und ich wollte wegen dem Ghostshifting sicher gehen, dass die Kettenspannung auch wirklich stark erhöht wird. Nachteil dabei ist jedoch, dass durch den schrägen Kettenlauf der Widerstand stärker wird, je weiter die untere Schaltrolle nach unten zeigt. Wenn man die Kurbel per Hand dreht, ist dies deutlich spürbar.
Ergebnis des ganzen, die Kette sprang auf dem Ritzel kein einziges mal. Ich hätte nicht gedacht, dass Ghostshifting auf der Kassette so drastisch reduziert wird. Vom Geräusch her ist es auch ok, nur ist der Widerstand beim treten spürbar und ich werde mich nach einer anderen Lösung umsehen.
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