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Schaltwerk

Allgemein

Das erste Schaltwerk gab es 1928 von Simplex, aber noch weit verändert von dem was wir heute kennen. Lange Zeit war es nicht möglich fest gerasterte Schaltschritte am Schalthebel zu verwenden, weil die Schaltwerke kein Schrägparallelogramm hatten. Erst 1984 übernahm Shimano das Prinzip von Suntour welches es seit 1964 gab. Bei diesem um 25° schräg angeordnetem Parallelogramm schwenkt das Schaltwerk nicht nur nach innen, sondern auch gleichzeitig nach unten. Hierdurch werden gleichbleibende Abstände von der oberen Schaltrolle zum Ritzel ermöglicht. Bis heute arbeiten alle Schaltwerke nach diesem Prinzip, mit Ausnahme der SRAM Horizon Technik beim XX1.

Schaltwerk Rennrad/MTB

Zwischen MTB und Rennrad gab es in der Vergangenheit technisch gesehen keine großen Unterschiede. Ausser das der Schaltkäfig am MTB wegen der großen Übersetzungsbandbreite meist länger ist, während man am Rennrad vorne in der Regel nur 2 Kettenblätter und nicht so große Ritzel hat, ein kurzer Käfig also meistens ausreichend ist. Bei 2fach MTB ist der Käfig meist mittellang (Shimano GS) und bei 3fach MTB lang (Shimano SGS).

Neuere MTB Schaltwerke sind durch härtere Federn oder Technologien wie Horizon, Shadow (Plus) jedoch schaltstabiler im harten Gelände. Dadurch das man heute vorne häufig nur noch 1 Kettenblatt hat, benötigt man trotz riesiger Ritzel nicht mehr so extrem lange Käfige wie bei 3x Antrieben. Dies ist insbesondere im Gelände ein Vorteil. Wobei die Schaltwerke von Shimano auch bei 2x funktionieren müssen und der Käfig etwas länger als notwendig ist bei 1x11. Ebenso ist bei 1x12 SRAM der Käfig nicht mehr wirklich kurz, was durch die größeren Rollen etwas kaschiert wird.

Bei älteren Shimano Hone/Saint wird das Schaltwerk im Nabenbereich befestigt, dies ist wesentlich stabiler als über das Schaltauge.

Federspannung

Ein konventionelles Schaltwerk mit Schrägparallelogramm hat 3 Federn. Die B-Tension Feder welche sich ganz oben an der Befestigungsschraube befindet. Die von aussen sichtbare Feder im Schaltwerkskörper, die für die Zugspannung zuständig ist und die P-Tension Feder ganz unten, die den Käfig auf Spannung hält. Gerade im Gelände ist die Federspannung wichtig, damit die Kette nicht zu stark schlägt, vom Kettenblatt springt oder Ghostshifting entsteht.

servo panta

Shimano Double Servo-Panta Mechanismus

P-Tension Feder

SRAM und Shimano hat hier spezielle Versionen (Type2,Shadow Plus) im Programm um die Kettenspannung durch Änderung der P-Tension Feder zu erhöhen. Diese werden im untenstehenden Abschnitt erläutert.

B-Tension Feder

Mit der B-Tension Feder wird der Rotationswinkel des Schaltwerks eingestellt. Es bewegt sich durch Verstellung entweder nach hinten und unten oder nach vorne und oben. Dadurch wird die sog. Umschlingung am Ritzel eingestellt und bewirkt auch eine Veränderung des Abstands von oberer Leitrolle zum jeweiligen Ritzel. Die Umschlingung ist beim kleinsten Ritzel am geringsten, optimal ist wenn etwa 1-1,5 Kettenglieder zwischen oberer Leitrolle und jeweiligem Ritzel frei sind und wenn der Austrittswinkel der Kette etwa 15 Grad im vergleich zum oberen Kettenabschnitt ist. Shimano sorgte auch schon mit der Shadow Technologie und dem Verzicht der B-Tension Feder dafür, dass das Schaltwerk besser stabilisiert wurde. Während SRAM schon von Anfang an relativ harte B-Tension Federn benutzte. Bei manchen Schaltwerk lässt sich die Spannung der B-Tension Feder erhöhen, in dem man die Feder umsteckt. Normalerweise wird der Rotationswinkel des Schaltwerks, aber mit der sog. B-Screw verändert.

chainwrap

B-Screw beeinflusst die Umschlingung des Ritzels

Feder für Zugspannung

Bei der Feder die für die Zugspannung zuständig ist, gibt es jedoch leider nicht viel zu optimieren. Das Problem welches als Ghostshifting bezeichnet wird, ist auch hier im Gelände, wenn die Wucht vom Aufprall des Hindernisses, dass Schaltwerk "schräg nach oben" springen lässt und dadurch die Kette teilweise auf das größere Ritzel befördert wird. Wenn man nach dem Hindernis weiter treten will, so kracht es erstmal ordentlich. Dies passiert vor allem auf den kleineren Ritzeln, da hier die Feder weniger gespannt ist. Der Grund für dieses Phänomen liegt daran, dass sich der Schaltwerkskörper aufgrund des Schrägparallelogramm diagonal bewegen kann (und auch soll, damit der Abstand zum Ritzel gleich bleibt).

Ein Faktor der die Zuspannung verringert, sind komplett geschlossen verlegte Schaltzüge (höhere Reibung) und natürlich ausgeleierte Federn. Kettenspanner haben nicht nur eine Wirkung auf die untere Feder vom Käfig, sondern stabilisieren auch die obere Feder und reduzieren Ghostshifting drastisch. Die Kettenlänge hat daher nicht nur Einfluss auf die Kettenblätter. Da der Schaltwerkskörper durch Bolzen zusammengehalten wird, die nicht so einfach entfernt werden können, ist der Tausch der sichtbaren Feder gegen eine härtere Feder schwierig. SRAM hat ein Patent auf den sog. Bassworm, einer Hilfsfeder die am Zug angebracht wird, dieser ist aber leider nicht mehr erhältlich. Sehr simpel und effektiv ist die Lösung im Bild unten. Durch solche Zusatzfedern erhöht sich aber natürlich auch der Kraftaufwand und die Vorspannkraft bei den größeren Ritzeln stärker als bei den kleineren Ritzeln. Man kann aber auch einfach die vorhandene Feder mit Draht zusammen binden, um die Spannung zu erhöhen.

feather

Zusätzliche Feder spannt stärker, Quelle Schildbürger aus Mtb-news

Schaltkapazität

Die Schaltkapazität bezieht sich auf den schaltbaren Bereich an Ritzel/Kettenblätter. Dieser ergibt sich aus der Differenz kleinem/großem Ritzel + kleinem/großem Kettenblatt. Bei den vom Hersteller angegebenen Werten ist manchmal eine Toleranz von 1-2 Zähnen möglich. Ist der Käfig zu kurz, hängt die Kette auf kleinen Ritzeln durch oder das Schaltwerk wird überspannt, wenn man große Ritzel und großes Kettenblatt fährt. Ein kurzer Käfig hat üblicherweise einen Leitrollenabstand von ca. 5-6cm, mittellang für MTB 2fach ca. 7-8cm und lang für MTB 3fach ca. 8,5-10cm. Bei 10fach Shadow Schaltwerken ist GS 79mm und SGS 95mm. Da bei den 12fach Schaltwerken die Schaltrollen größer wurden, kann man bei der Distanz Mitte Schaltrolle nicht 1:1 umrechnen. Größere Schaltrolle bedeutet mehr Kapazität.

Tabelle für Campagnolo
Länge Schaltkäfig Gesamte Kapazität Größtes Ritzel Kleinstes Ritzel Differenz Kettenblätter
11s kurz 31 27 11 16
10s kurz 30 26 11 16
10s mittel 32 29 11 16
10s lang 38 29 11 22
Tabelle für Shimano
Typ Gesamte Kapazität Größtes Ritzel Kleinstes Ritzel Differenz Kettenblätter
Road RD-1055 SS 8sp kurz 28 28 11 13
Road RD-6600 SS 10sp kurz 29 27 11 16
Road RD-6600 GS 10sp lang 37 27 11 22
MTB RD-M761 9sp SGS super lang 45 (43 RD-M750) 34 11 22
MTB RD-M761 9sp GS mittel/lang 33 34 11 22
MTB RD-M773 10sp SGS super lang 43 36 11 18
MTB RD-M773 10sp GS mittel/lang 35 36 11 18
MTB RD-M786 10sp GS mittel/lang 35 36 (42 mit 1cm Versatz Schaltrolle) 11 18
MTB RD-M820/RD-M640 10sp SS kurz 25 28 oder 36 je nach Variante 11 -
MTB 11fach GS bei 1x11 39 46 (mit relativ tiefer B-Schraube, bereits nicht optimal, da nur 2cm Offset) 11 -
MTB 11fach SGS bei 1x11 47 46 (mit relativ tiefer B-Schraube, bereits nicht optimal, da nur 2cm Offset) 11 -
MTB 12fach bei 1x12 41 (mit Reserve) 51 10 -
Tabelle für SRAM
Länge Schaltkäfig Gesamte Kapazität Größtes Ritzel Kleinstes Ritzel Differenz Kettenblätter
kurz 30 - - -
mittel 37 - - -
lang 45 - - -
1x11 32 (36) 42 (46) 10 -
1x12 40 (42) 50 (52) 10 -

Größtes Ritzel rattert weil Abstand zur Leitrolle zu klein

Wie groß das größte Ritzel maximal sein darf, hängt von einigen Faktoren ab. Die Länge des Käfigs ist da nur indirekt entscheidend, da dieser die maximale Kapazität vorgibt (siehe oben). Der größte Faktor ist die Geometrie vom Schaltwerk, auf welcher Höhe die obere Schaltrolle ist. Um größtmögliche Ritzel montieren zu können, kann man sich folgender Tricks bedienen:
1. Die obere Rolle versetzen
2. Die B-Schraube komplett eindrehen (bei Shimano), allerdings kann es sein das die Gänge damit etwas langsam schalten.
3. Eine längere B-Schraube verwenden und das Ende mit 2 Muttern versehen, damit die Muttern auf dem Schaltauge greifen. Nachteil siehe 1.
4. Die obere Schaltrolle gegen eine kleinere mit 10 Zähnen austauschen falls noch nicht vorhanden.
5. Das Schaltauge gegen eine längere Version tauschen oder Roadlink.

Offset obere Schaltrolle

Bei Shimano 10fach war die obere Schaltrolle noch auf gleicher Höhe wie das Gelenk vom Schaltarm. Dies ist optimal geeignet für Kassetten mit gleichmäßigen Schaltsprüngen bis 36. Die Distanz zwischen Ritzel und oberer Schaltrolle sollte immer so gering wie möglich sein, für optimales schalten. Ist der Abstand zu hoch, weil man etwa wegen einer stark gespreizten Kassette die B-Schraube weit eindrehen muss, damit es nicht mit der Kassette kollidiert. Schaltet es nur noch sehr unwillig und langsam. Auch sollte die Schaltrolle eine möglichst hohe Umschlingung der Kette haben. Verwendet man nun aber ein Schaltwerk mit stark versetzter Rolle, bei einer Kassette mit kleineren Ritzeln oder Schaltsprüngen als vorgesehen, ist die Distanz Schaltrolle besonders bei den größeren Ritzel zu hoch und die Gänge werden verzögert geschalten.

Bei Kassetten mit 42 Zähnen ist ein Offset von mindestens 1cm notwendig für gute Schaltqualität. So wurde bei der XT 8000 der Offset auf 2cm erhöht, dies funktioniert gerade noch gut bis 46 Zähnen. Es gibt zwar auch eine offizielle Freigabe für 46 aber man muss bedenken, dass die Kassetten erst nachträglich auf den Markt gekommen sind. Bei 46 Zähnen ist der Offset daher eigentlich bereits ein wenig zu klein (vor allem bei Shimano mit 28-32-37-46 oder den verzögert schaltenden Sunrace Kassetten mit 32-36-40-46) und mit den 3cm eines Garbaruk Käfigs ist das Schaltverhalten ein wenig besser, exakter und schneller. Da bei Shimano 12fach SGS und 51 Zähnen die Distanzen noch größer wurden (33-39-45-51), ist der Versatz dort sogar noch wesentlich höher (ca. 4,3cm). Diese wären zwar von der Übersetzung am Schaltzug auch für 1x11 geeignet, schalten bei 11-46 aber bereits schlechter als die RD-Mx000 Schaltwerke. Bei dem RD-M7120/8120 SGS für 10-45 (32-36-40-45) sind es dagegen nur 3cm, welche sogar besser mit 46z harmonieren, allerdings wegen Umwerfer einen noch längeren Käfig als die 12fach Schaltwerke haben. Somit sind diese auch nicht optimal für 1fach. SRAM hat das Offset seit der XX1 von Anfang an höher angesetzt (ca. 4cm), da diese auf Umwerfer verzichteten und nur auf Widerange ausgerichtet waren bzw. sind. Eagle kommt sogar auf ca. 5cm und der Offset wurde bei 10-52 auf ca. 5,5cm erhöht, wegen der Spreizung von 42 auf 52 (32-36-42-52). Wäre der letzte Sprung nicht so hoch, bräuchte man weit weniger Offset. Es gibt auch ein Video mit einer 10-52 Kassette und einem Shimano Schaltwerk, man hört dort bereits deutlich beim schalten bei 42-50, dass dies nicht optimal ist.

Shimano Shadow

Bei den sog. Shadow MTB Schaltwerken von Shimano wurde der Schaltwerkskörper flacher, dies soll verhindern das man mit dem Schaltwerk in Ästen oder ähnliches hängenbleibt. Die B-Tension Feder entfällt hier komplett, dadurch macht der Schaltwerkskörper deutlich weniger Bewegungen. Insbesondere im Gelände ist dies von Vorteil, weswegen Shadow auch nur am MTB angeboten wird. Bei herkömmlichen Shimano Schaltwerken mit B-Tension Feder kam es häufig vor das der Schaltwerkskörper sogar die Kettenstrebe berührt. Ebenso wie bei SRAM fällt die gebogene Schalthülle weg. Shadow Plus bezeichnet eine Einstellmöglichkeit des Käfigs, hier kann mit einem Hebel die Dämpfung justiert werden damit der Käfig langsamer zurückfedert. Ein Feilauf erhöht in eine Richtung die Reibung.

SRAM Type2/3, Cage Lock, Roller Bearing Clutch

Bei den SRAM MTB Type2/3 Schaltwerken gibt es eine ähnliche Technik wie bei Shadow Plus. Hier kommt eine sog. Roller Bearing Clutch (Nadellager) zum Einsatz, die mit Öl oder Fett gefüllt ist. Dies soll die Bewegungen dämpfen. Zusätzlich gibt es noch einen Cage Lock, d.h. ein Knopf mit dem man den Schaltwerkskäfig einrasten und so das Hinterrad leichter ausbauen kann, denn das Schaltwerk ist straffer als herkömmliche Schaltwerke. Zur Überwindung sind 4nm notwendig.

SRAM Horizon

Dieses Schaltwerk, welches mit der XX1 11fach Gruppe eingeführt wird, unterscheidet sich etwas von herkömmlichen Schaltwerken mit Schrägparallelogramm. Der Schaltwerkskörper bewegt sich hier nicht schräg, sondern fast ausschließlich seitlich (deswegen der Name horizon für horizontal). Damit der Abstand der oberen Leitrolle immer gleich zur Kassette ist, wurde die Rolle seitlich versetzt (siehe Kapitel Offset). Damit dies einwandfrei arbeitet, ist es allerdings auch notwendig, dass sich vorne nur 1 Kettenblatt befindet. Würde man z.B. 2 Kettenblätter montieren, hätte man auf dem anderen Blatt einen komplett anderen Abstand von Rolle zu Ritzel. Der Grund für den Verzicht des traditionellen Schrägparallelogramms liegt darin, um Ghostshifting zu reduzieren (siehe auch oben unter Federspannung).

Brechende B-Bolt Plate, selbstlösende Befestigungsschraube bei SRAM 1x11

Die Schaltwerke der 1x11 Serie sind besonders anfällig gegen brechen der Befestigungsplatte zwischen Schaltauge und Schaltwerk, welche mit dem sog. B-Bolt geführt wird. Meiner Meinung nach sind dafür mehrere Faktoren verantwortlich: 1. Die erhöhte Zugspannung durch die Reibungskupplung 2. Die relativ kleine Fläche der Platte, welche auf dem Schaltauge geklemmt wird, begünstigt ein selbstständiges lösen des Bolzens und ein brechen der Platte. Sowie 3. zu dünne Wandstärken oder falsche Materialwahl der Platte. Ersatzteilnr. für das 1x11 GX Schaltwerk wäre: 11.7518.055.000 (alte Version), für XX1/X01/X1 alte Version T25 bis 09T6 11.7518.014.000. Die neue Version welche bei neueren Schaltwerken ab 09T6 mit 5mm Sechskant passen: 11.7518.068.000 für DH und 11.7518.081.000 XX1/X01/GX1 HEX5 in neuerer Ausführung mit integrierter Sicherungsscheibe und massiverer Platte wie bei Eagle. Die neue Version wirkt wesentlich massiver und ist leichter einzubauen. Der Schlüsselring bei den 1x11 Schaltwerken ist eine ziemliche Geduldsprobe. Aus Kanada gibt es von "Thefix" eine Version aus Stahl, welche jedoch wie die ursprüngliche Version geformt ist und vermutlich auch die Tendenz zum selbst lösen der Befestigungsschraube hat.

b-plate

Quelle: NSMB, User: Skip

Top Normal und Low Normal

Es gibt von Shimano zwei verschiedene Anlenkungen am Schaltwerk, umgangssprachlich auch Umwerfer genannt, was aber normalerweise den vorderen Umwerfer bezeichnet. Bei der traditionellen top normal Methode, die auch andere Hersteller verwenden, steht das Schaltwerk ohne Zugspannung, durch seine Federspannung am kleinsten Ritzel und muss mit Handkraft auf die größeren Ritzel geschaltet werden. Bei low normal (auch inverse genannt), steht das Schaltwerk am größten Ritzel (deswegen low = kleiner Gang) und muss mit Handkraft auf die kleineren Ritzel geschaltet werden. Top Normal wird bei Shimano vor allem für Rapidfire und STI Hebel verwendet. Low Normal ist für Dualcontrol Hebel optimiert.

Da der kritische Schaltvorgang auf kleinere Ritzel per Federkraft erledigt wird, soll dies weniger Verschleiss ergeben. Wenn man aber am Berg schnell runterschalten muss, wird dies etwas länger dauern.

Man sollte jedoch beachten, daß Schalthebel mit der jeweiligen Technik zum Schaltwerk kombiniert werden sollten, da sich sonst die Schaltrichtung umdreht.

Hebelverhältnis Schaltwerk

Campagnolo
Typ Hebelverhältnis
Campa pre 2001 Standardklemmung 1.43:1
Campa 2001+ Standardklemmung 1.5:1
Campa 2001+ Hubbub Klemmung 1.43:1
Campa 2001+ old Dura Ace Style Klemmung ~1.6:1 - 1.7:1
Campa 2001+ Klemmung gegenüber Standardklemmung ~1.7:1 - 1.8:1

Shimano
Typ Hebelverhältnis
Shimano 10fach MTB Dynasys Klemmung gegenüber ~1.08:1
Shimano 10/11/12fach MTB Dynasys (siehe RD-M4120/RD-M5120 für jeweils 10s und 11s) und Microshift Advent X ~1.1:1
Shimano 11fach Road ~1.4:1
Shimano old (RR bis 10fach, MTB bis 9fach) mit Standardklemmung und 10fach Dynasys "Bierschwanger" 1.7:1
Shimano old mit direkterer Anlenkung laut Hubbub 1.6:1
Shimano old mit verlängerter Übersetzung "old DuraAce Style" ~1.8:1 - 1.9:1
Shimano old mit Klemmungspunkt gegenüber Standardklemmung ~1.9:1 - 2.0:1

SRAM
Typ Hebelverhältnis
SRAM 1:1 MTB und X-Actuation 11/12fach (11 und 12fach sind identisch, minimalst höhere Ratio als Shimano) ~1.12:1
SRAM 10x Road/MTB Exact-Actuation ~1.3:1

Die Hebelverhältnisse sind leider nicht exakt genug bekannt (insbesondere mit verlängerter Übersetzung für größeres Hebelverhältnis) und können leicht abweichen.

Tip: Mit Hilfe der Hebelverhältnisse lassen sich die Schaltschritte an der Kassette bestimmen, wenn der Schaltschritt des Shifters (siehe Kapitel Schalthebel), pro Schaltungspunkt, bekannt ist: z.B.10fach Shimano: Schaltwerk 1.7 x 2.3mm = 3.91mm. Laut Hersteller Identiti, der ein 10fach Dura Ace Schaltwerk mit einem 9fach XTR Shifter benutzt, heisst es das die 10fach MTB Schaltwerke ein geändertes Übersetzungsverhältnis haben sollen, weil der 10fach XTR Shifter nicht mit dem Dura Ace Schaltwerk funktioniert.

Gebogene Aussenhülle

Herkömmliche Schaltwerke haben eine um 180Grad gebogene Aussenhülle, die für mehr Reibung sorgt. Ausserdem hat man noch die Gefahr, daß sich ein Gegenstand in dieser Schlaufe verfängt. SRAM hat als erster den Schaltzug so ins Schaltwerk laufen lassen, damit dies nich mehr erforderlich ist. Shimano nutzt diese Technik nun ebenfalls bei den Shadow Modellen.

Ältere Dura Ace Komponenten bis 1997

Dura Ace 6,7,8fach Shifter hatten einen kürzeren Seileinholweg als andere Shimano Komponenten und sind daher nicht direkt kompatibel zu anderen Gruppen. Es ist jedoch möglich ein neueres Schaltwerk so zu klemmen, daß man es mit älteren Shiftern kombinieren kann.

duraace

Quelle: Shimano

Diese Klemmung vergrößert den Schaltschritt. Damit soll es auch möglich sein eine 9fach Kassette mit 10fach STI anzusteuern.

Campagnolo 11fach

Laut Campagnolo sind 11fach Schaltwerke nicht kompatibel mit 10fach Schaltungen. Die Begründung liegt darin das ein 10fach Schaltwerk, Schaltrollen mit 10 Zähnen hat und ein 11fach Schaltwerk, wie passend: 11Zähne. Allerdings haben Leute diese unerlaubte Kombination schon problemfrei betrieben. Probleme gäbe es noch am ehesten, wenn der Käfig innen zu eng für die Kette wäre. was der Grund ist, warum man z.b. keine 8fach Kette in einem 10fach Schaltwerk fahren kann. Die Aussenbreite der Schalträdchen bei 10fach und 11fach ist bei beiden 8.4mm.

Schaltrollen/Schaltröllchen

Die obere Schaltrolle ist bei Campa und Shimano mit axialem Spiel versehen. Dies soll gewährleisten, daß die Schaltrolle stets exakt über dem Ritzel läuft. Könnte sie nicht seitlich nachrutschen, hätte man bei ungenauer Einstellung vom Schaltzug eher ein rattern am Ritzel, weil die Schaltrolle nicht in einer Linie dazu läuft. SRAM hat meines Wissens nach Rollen ohne diesem Spiel und alle Nachrüst-Schaltrollen mit Kugellager ebenso. Bei Shimano fällt auf das die Rollen im XT Schaltwerk weniger seitliches Spiel als bei SLX haben. Bei wirklich exakt eingestelltem Schaltzug, ist es wohl doch genauer als mit erhöhtem Spiel an der Schaltrolle. Shimano hat bei der Lagerung meist Gleitlager, welche keine Schmierung benötigen und völlig ausreichend sind. In den besseren Serien wurden auch Keramik Gleitlager oder Industrielager verwendet. Schaltrollen mit Industrielager gehen häufig schnell kaputt oder müssen häufiger gereinigt werden, weil Dreck eindringt. Diese haben auch sehr wenig seitliches Spiel. Gerade am MTB würde ich daher eher auf Gleitlager setzen. Suntour hatte hier seitlich Aluspacer die das Lager vor Schmutz besser schützten.

Vom Material sind die meisten Rollen aus Plastik, was auch völlig ausreichend ist und leiser laufen dürfte. Der einzige Vorteil bei den teuren Alurollen dürfte der sein, daß der Schmutz nicht so leicht haftet. SRAM hat seit 1x11, Narrow Wide auch an der unteren Schaltrolle. Diese haben übrigens ein 626RS Lager, welches wechselbar ist. Durch den erhöhten Schräglauf hat man dadurch eine bessere Funktion. Bei Shimano mit normaler Rolle, fällt auf das die Kette manchmal nicht sauber auf der Schaltrolle läuft, wenn diese schon leicht verschlissen ist.

jockey

Extrem abgenutzte Schaltrolle

Eine weitere Sache, die eher weniger bekannt ist, die Größe der Schaltrollen hat einen Einfluss darauf wieviel Energie aufgewendet werden muss, weil der Umschlingungsgrad der Kette an diesen Rollen sehr eng ist, müssen sich an der Kette die Glieder weiter bewegen, wodurch ein Leistungsverlust stattfindet. Ein Schaltwerk mit 13/15z soll angeblich um die 5W Einsparungen bringen. Im Vergleich zu verschiedenen Laufrädern, ist das eine Menge. Auffällig ist auch das Schaltwerke der Billigserien z.B. Shimano Acera, mit wesentlich größeren Rollen als in den höheren Serien ausgestattet sind. Ich vermute das hier Optik und Gewicht ein Grund ist, keine größeren Rollen zu verwenden. Shimano schreibt das Geräusch und Verschleiss reduziert werden. Was allerdings nicht zur Theroie passt, dass Shimano beim 3x9 Dura Ace Schaltwerk schon einmal 13z verwendet hat. Bei SRAM Eagle werden 12/14z verwendet, wohl um den längeren Käfig optisch zu kaschieren. Auffällig bei Eagle Schaltwerken ist, dass die obere Schaltrolle beim GX Schaltwerk häufig kaputt geht und das gesamte Schaltwerk ins Jenseits befördert.

Schaltrollen nach Schaltwerk
* geänderte Befestigung, spezielle Rollen notwendig
Typ Größe
Campa bis 10fach 10z
Campa 11fach 11z
Shimano Acera,Altus, Tourney mit Smartcage für Megarange 13z/15z
Shimano Acera, Alivio 13z
Shimano Dura Ace RD-7700-GS 13z
Shimano bis 8fach 10z
Shimano ab 9fach 11z
SRAM bis 2000 10z
SRAM ab 2000* 11z
SRAM 1x11 12z N/W
SRAM 1x12 12/14z N/W

Schaltauge

Das Schaltauge ist in der Regel austauschbar. Manche teure Carbonrahmen, z.B. Scott CR-1, haben kein austauschbares Schaltauge und bieten keine Reparaturmöglichkeit. Mitunter kann es auch nicht leicht sein, sich passenden Ersatz zu besorgen. Wer handwerklich etwas begabt ist, baut sich selber eins aus einem Alustreifen. Das Gewinde am Schaltauge hat 10x26TPI (threads per inch) bzw. M10x1 Feingewinde. Auch kann das Gewinde ausreissen, dies kann man mit Helicoil reparieren. Cyclus hat eine Gewindehülse mit Aussen M12x1 im Angebot. Hier ist auch ein Gewindebohrer mit M12x1 notwendig. Manche Schaltaugen haben auch das Gewinde in einer Form von Spirale eingebaut.

Auch am Schaltauge können Knackgeräusche entstehen. Das Schaltauge gut einfetten, auch die Aussenkanten der Nabe. Eine häufige Ursache für Schaltprobleme sind verbogene Schaltaugen. Ein klassischer Fall ist, wenn das Schaltwerk in den äußeren Gängen gut läuft und in der Mitte Probleme macht. Das Schaltauge kann man mit einer Richtlehre nachbiegen.

Die Länge des Schaltauges entscheidet auch im kleineren Umfang, wie groß das größte Ritzel sein darf.

Ein weiteres Problem bei Schaltwerken mit Reibungsdämpfer (Clutch) ist das durch erhöhten Zug die Nase am Schaltwerk schneller verschleisst. Dies betrifft insbesondere SRAM Schaltwerke oder Shimano Schaltwerke ohne bracket axle unit auf Directmount Schaltaugen. Das Problem ist hier das die Teile nicht flächig aufliegen.

directmount

Rahmen mit Direct Mount vs. herkömmliches Schaltauge, Quelle: Shimano

Relativ neu sind Rahmen mit Direct Mount Aufnahme fürs Schaltwerk. Diese sind weiter nach hinten gebogen und sind für Schaltwerke ohne Ausleger konzipiert. Bei diesen soll das Hinterrad leichter auszubauen sein und es sind kürzere Kettenstreben möglich.

Montage

Wenn die Kette auf dem kleinen Kettenblatt und größtem Ritzel ist, sollten in etwa 1 - 1.5 Kettenglieder Abstand von Ritzel zu oberer Leitrolle sein. Shimano gibt bei Shadow RD einen Abstand von 5-6mm bei 34-36er Ritzel und 9-10mm bei 32er Ritzel an. Campagnolo gibt 7mm Abstand von großem Ritzel zur oberen Leitrolle an, bei SRAM sind es 6mm. Dies bezieht sich auf Kassetten mit gleichmäßigen Sprüngen.

Bei MTB 11fach Shimano sollte der Abstand zum größten Ritzel so klein wie möglich eingestellt werden, ohne zu schleifen oder zu kollidieren. Meist gibt es ab 46z Probleme beim schalten vom zweiten auf das erste Ritzel, wenn die Schaltrolle das Ritzel berührt. Dies liegt daran das diese Schaltwerke noch nicht für Einfachantriebe optimiert sind. Bei SRAM Eagle sind es dagegen 15mm zwischen Ende Ritzel und Schaltrolle. Shimano gibt bei der 12fach XTR noch die Distanz zwischen Mitte Schaltrolle und Ritzel an bei 10-45, 46mm bei 2fach Schaltwerk und 52mm bei 1fach Schaltwerk. Für 10-51 gibt es eine Markierung auf dem Shimano 1fach Schaltwerk, der Abstand beträgt dort ca. 45mm bei 50t Ritzel.

Ist der Abstand zu groß (typischerweise bei kleineren Ritzeln), schaltet es nur widerwillig weil die Kette sich selbst auch biegt und seitliche Differenzen auszugleichen versucht. Bei zu kleinem Abstand (unterhalb 1 Kettenglied) fängt das Schaltwerk vorzugsweise bei kleinen Ritzeln, unkontrolliert zu springen an d.h. es rattert am benachbarten Ritzel oder schaltet im Gelände gar komplett über. Beim größten Ritzel rattert es bei zu geringem Abstand ebenso leichter, die obere Schaltrolle ist hier dem Ritzel besonders nahe. Wenn das Schaltwerk bzw. der Käfig zu nahe ist, hört man dies besonders gut beim schalten aufs größte Ritzel. Der in diesem Zusammenhang entsprechende Winkel des Schaltwerks, kann mit der laut Shimano sog. B-Schraube justiert werden, welche sich in der Nähe des Schaltauges befindet. Diese Schraube verändert den Winkel des kompletten Schaltwerks.

Bei Campagnolo ist diese Schraube am Anfang des Käfigs zu finden und verändert nur den Winkel des Käfigs, nicht wie bei Shimano, den des kompletten Schaltwerks. Auch darauf achten das der Winkel des Schaltwerks so eingestellt ist, das die Kette möglichst fest gespannt ist und nicht durchhängt. Sonst kann es passieren der Umwerfer nicht mehr sauber schaltet, die Kette z.b. zwischen die Kettenblätter fällt. Deswegen drehe ich die Schraube bei Campa soweit hinein wie möglich. Dabei muss man natürlich auch den Abstand zum Ritzel beachten weil sich dieser dadurch verringert. Dreht man die Schraube heraus, also gegen den Uhrzeigersinn, wird der Abstand zum Ritzel größer, der Käfig schwenkt aber nach vorne und die Kettenspannung wird schwächer. Ich drehe bei einem 27er Ritzel mit kurzem Schaltkäfig die Schraube ganz herein und dann soweit hinaus das es im genannten Gang beim rückwärtskurbeln keine Schleifgeräusche gibt und der Käfig nicht mehr pulsiert weil er regelrecht auf dem Ritzel aufsitzt, weil die obere Schaltrolle zu nahe am Ritzel ist. Bei einem 32er Ritzel musste ich die Schraube nahezu komplett herausschrauben, sonst gab es Rattergeräusche.

Die Begrenzerschraube für das große Ritzel muss auf jeden Fall so eingestellt werden, daß die Kette nicht über das größte Ritzel hinausgeschaltet werden kann sonst kann es sehr teuer werden. Die Schaltrolle sollte exakt mittig unter dem großen Mittel stehen wenn das Schatlwerk auf Anschlag steht. Man sollte auch von Hand versuchen das Schaltwerk nach aussen zu drücken, denn es wäre möglich das der Schaltzug das Schaltwerk nicht vollständig nach aussen schwenkt. Beim kleineren Ritzel soll man laut Shimano den Anschlag so einstellen, daß die Mitte der Schaltrolle bis zum äußeren Rand des kleinsten Ritzel geht, sonst schaltet es nur widerwillig auf selbiges.

Die Zughülle die im Bogen zum Schaltwerk verläuft, darf auf keinen Fall zu kurz sein.

Den Schaltzug relativ stramm klemmen, dazu auf das kleinste Ritzel schalten. Benötigt man noch höhere Spannung z.B. bei der HubBub Klemmung, Schaltwerk mit Kette auf vorletztes Ritzel ausrichten und erst dann klemmen. Bei Dynasys soll es relativ locker sein.

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Klemmung bei Campagnolo (Quelle: Campagnolo)

Den Schaltzug immer in der Führung klemmen, beachtet man dies nicht, schaltet es unsauber. Bei Campagnolo ist diese Führung nicht immer vorhanden, den Zug hinter der Schraube klemmen. Bei SRAM mit der eingebauten Umlenkung, ist es egal wo der Zug geklemmt wird.

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Anschließend sieht das montierte Schaltwerk, hoffentlich nicht so aus!

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anon16 Harald Hartmann sagte im Thema Kassette ...#1188
 
Ein ganz feiner Beitrag.Wer gerne die CS-HG700 11-fach Zahnkranz / 11-34 Zähne auf dem 11s-Road Freilaufkörper fährt: Nicht den 1,85mm Zwischenring vergessen, da es eine schmalere MTB-Kassette ist.
November 12, 2024 at 4:44 pm
anon16 gunter sagte im Thema Nippel ...#1187
 
warum?
November 8, 2024 at 2:52 pm
anon16 Jose sagte im Thema Campa/Shimano ...#1186
 
Ich suche eine Möglichkeit Campa Chorus 12 Fach (Kassette Schaltung Kette; mechanisch)mit einem Shimano Sram oder Microshift MTB oder Bar End Shifter zu bedienen. Gib es die?
November 7, 2024 at 12:00 pm
anon16 alex sagte im Thema Kassette ...#1185
 
https://www.fot.de/de/online/ratgeber.html
October 25, 2024 at 2:27 pm
anon16 Alex sagte im Thema Kassette ...#1184
 
Harteloxal kann je nach Aluminiumlegierung härter als beschichteter Stahl werden.: https://de.wikipedia.org/wiki/Harteloxal
October 25, 2024 at 2:13 pm
anon16 Roman sagte im Thema Spokomat ...#1183
 
Bei der ARC MT-006 VR-Disc sind die PCDs vertauscht (weil die auch in der Herstellerdoku vertauscht sind). Bei der HR-Nabe sind die aber korrekt.
October 3, 2024 at 1:15 pm
anon16 herb sagte im Thema Spokomat ...#1182
 
bitte korrigieren: das shift calc tool befindet sich nicht mehr im Reiter "tools", sondern muss separat (via Windows Suche o.ä.) aufgerufen werden.
August 25, 2024 at 6:56 pm
anon16 Kalle sagte im Thema Spokomat ...#1181
 
Bisher bin ich mit dem Spokomat immer gut gefahren, aber bei der Berechnung für eine Rohloff-Nabe liegt er völlig daneben. Ich hab mich auf dei Werte verlassen, die bestellten Speichen sind jedoch eindeutig zu lang. Mal bei Rohloff gegengecheckt - die geben 6 mm kürzere Speichen an als der Spokomat. Wie kann das denn sein? Alles wieder auseinanderrupfen und neue Speichen bestellen...
June 20, 2024 at 11:09 pm
anon16 Stephan sagte im Thema Spokomat ...#1180
 
Irgendetwas stimmt nicht, ich höre zwischen rechter und linker Saite bei meinem HR eine kleine Terz, aber das Programm rechnet eine Quarte aus. Das wären 26 Prozent mehr. Ein Halbton mehr sind ca. 12,5 Prozent mehr.
June 11, 2024 at 1:54 pm
anon16 Steve sagte im Thema Nippel ...#1179
 
Bitte im Thema Disc Technik das Kapitel "Hydraulische Übersetzung" korrigieren. Die hydraulische Übersetzung stellt nicht die Durchmesser von Geber und Zange in Relation, sondern die Wirkflächen von Geber und Zange, auf die das Hydraulikmedium drückt. Das herangezogene Übersetzungsverhältnis-Beispiel der Magura Julie mit Geberkolbendurchmesser 13mm und Zangenkolbendurchmesser 28mm ist falsch berechnet. Es stimmt, dass 28:13=2,15 ist, aber das ist nicht das Übersetzungsverhältnis. Richtig ist: 28²:13²=4,64. Dann das Übersetzungsverhältnis (I) setzt Ausgangskraft (F1) zu Eingangskraft (F2) in Relation. Da Kraft (F)= Druck (P) x Fläche (A) ist ergibt sich folgendes: I= F1:F2 = (P1xA1):(P2xA2). P1 ist im Hydrauliksystem gleich P2, daraus ergibt sich: I=A1:A2 Und da die Fläche A= Pi x D²:4 ist ergibt sich daraus, dass I=D1²:D2² (Pi und 4 kürzen sich raus) Also setzt das hydraulische Übersetzungsverhältnis die Fläschenquadrate in Relation. bei einer Vierkolbenbremse berechnet sich das hydraulische Übersetzungsverhältnis analog: I= (2xA1²):A2²
May 22, 2024 at 1:19 pm
von: bis:

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